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Hamburg Stecker der Fa. Siemens [Beitrag #1004] |
Di., 20 November 2012 14:46 |
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Miro
Beiträge: 676 Registriert: August 2012 Ort: München
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Wer kann mir genaue Angaben zum hier vorgestellten Siemens Hamburg Stecker geben. Im Gehäuse steht folgendes:
Ruf empf 101 T5 GW 14232
Im inneren dieses Steckers, welches schlecht zu fotographieren ist, verbirgt sich Eingangs ein keramischer Kondensator mit 400 pF, eine Spule ca. 20 mm im Durchmesser, ein Sirutor und über dem Kopfhörerausgang ein keramischer Kondensator mit 500pF.
Dazu habe ich folgende Fragen:
1.) Von wann bis wann dieser Stecker, den es auch für Berlin, Leipzig ect. gab hergestellt worden ist?
2.) Für welche Frequenz dieser Stecker des Hamburger Senders war?
3.) Kann es MW oder auch KW sein?
4.) In der Chronik von Hamburg wird vor 1949 eine Frequenz von 759 Khz wechselnd auch 658 Khz angegeben.
5.) Gibt es Literatur über diese Stecker?
Freue mich über fundierte Antworten
Grüße aus München Michael Roggisch
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Anhang: IMG_2227.JPG
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[Aktualisiert am: Di., 20 November 2012 18:03] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Hamburg Stecker der Fa. Siemens [Beitrag #1010 ist eine Antwort auf Beitrag #1004] |
Mi., 21 November 2012 10:30 |
Eckhard
Beiträge: 53 Registriert: Juli 2012
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Hallo Herr Roggisch,
die ursprüngliche, nach Luzerner Wellenplan, Hamburger Mittelwelle war 904 kHz.
658 kHz war dem Sender Langenberg (teilweise auch Köln bzeichnet) zugewiesen.
Die Frequenz 759 bzw. 758 kHz war usprünglich dem Sender Kattowitz zugeteilt, wurde dann aber für den für Propagandazwecke gebauten Mittelwellensender Osterloog verwendet. Der Sender wurde bis Mai 1945 als Sender Bremen bezeichnet, Standort war aber Osterloog bei Norddeich. Die Sendeleistung von 100 kW war für diese Frequenz nie international koordiniert. Nach dem Krieg, Mai 1945, konnte diese annektierte Frequenz nicht mehr verwendet werden. Die Engländer verwendeten die Frequenz 658 kHz für den nun von ihnen für die BFN betriebenen Sender Osterloog, so dass der Sender Hamburg, Billwerder Moorfleet, mit 100 kHz Sendeleistung und der Sender Langenberg, ebenfalls 100 kHz Sendeleistung die Frequenz 904 kHz gemeinsam verwenden mußten. Dies führte im Nordwesten natürlich zu erheblichen Störungen für die Radiohörer.
Der Hamburg-Stecker müßte eigentlich für die Frequenz 904 kHz gebaut worden sein. Das Produktionszeitraum war ja maximal von 1945 - 1947. Siehe auch beigefügte Literatur Seite 442 aus "Der Deutsche Rundfunk" bis zum Inkrafttreten des Kopenhagener Wellenplans und Wellentabelle von 1941.
Viele Grüße
Eckhard
[Aktualisiert am: Mi., 21 November 2012 10:35] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Hamburg Stecker der Fa. Siemens [Beitrag #1011 ist eine Antwort auf Beitrag #1010] |
Mi., 21 November 2012 14:55 |
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Miro
Beiträge: 676 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo Eckard,
herzlichen Dank für Ihre ausführlichen Darstellungen des Senders Hamburg nach 1945. Ich habe Rücksprache mit dem Sender gehabt und folgende Sendefrequenztabelle für den Sender Hamburg und Chronik erhalten. Die Leute vom Sender wussten nichts von einem Hamburg Stecker. Ich habe denen auf Wunsch mal Fotos mit Beschreibung des Innenlebens und Funktion geschrieben.
Es ist durchaus möglich, daß der Stecker auf 904 Khz arbeitet. Leider gibt es scheinbar keine Literatur außer Funkschau Sonderdruck "Zeitgemäßer Detektorempfang" von Ing. Herbert G. Mende. Da ist der Berlin Stecker abgebildet und wird für 841 Khz angegeben.
Folgende Daten sind enthalten: Die Spule hat "nur" 50 Windungen mit Durchmesser 22/24 und ist 5 mm hoch. Gewickelt mit 0,2 Cu LS körperlos. Werde mal Vergleichsmessungen mit meinem Hamburg Stecker und dem Berlin Stecker eines Freundes vornehmen.
Unter Bemerkungen ist zu lesen: Mitgelieferte Bedienungsanleitung.
Bei nahem Sender Kopfhörerempfang ohne Erde, Lautsprecherempfang (!) mit Erde.
Viele Grüße aus München
Michael Roggisch
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Aw: Hamburg Stecker der Fa. Siemens [Beitrag #1023 ist eine Antwort auf Beitrag #1018] |
Do., 22 November 2012 21:38 |
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Miro
Beiträge: 676 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo Dirk,
danke für die guten Fotos vom Innenleben Deines Steckers.
Zu Deiner ersten Frage: Ich werde bei meinem Freund, der einen Berlin Stecker hat mal nachsehen, ob da auch die gleiche Bezeichnung steht wie bei Dir und mir. Zur Zeit wird auch noch im Siemens Museum nach Unterlagen geforscht.
Zu Deiner Zweiten Frage: Jede Spule hat nicht nur eine Induktivität, sondern auch eine Kapazität. Diese Kapazität / Induktivität mit dem Eingangskondensator ergibt dann den Schwingkreis. Mit dem Sirutor wird dann demoduliert. Entsprechend der Sendefrequenz wird dann die Spule und vielleicht auch der Eingangskondensator angepasst.
Werde wieder bei neuen Erkenntnissen hier berichten.
Viele Grüße Michael Roggisch
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Aw: Hamburg Stecker der Fa. Siemens [Beitrag #1025 ist eine Antwort auf Beitrag #1023] |
Fr., 23 November 2012 02:15 |
Getter
Beiträge: 1872 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Hallo an alle,
wer sich interessiert für den Hamburger Mittelwellensender, der kann ganz einfach 'Mittelwelle Moorfleet' googeln - da kommt erstaunlich viel.
Unter anderem weiß auch Wikipedia mal wieder sehr gut Bescheid :
http://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Billwerder-Moorfleet
- da stehen auch die ehemaligen und aktuellen Frequenzen.
In Hamburg's Innenstadt lässt sich tatsächlich noch mit einer Germaniumdiode, angeschlossen an einen Heizkörper und mit einem 2kOhm-Kopfhörer mit eingebautem Parallel-C, Radio hören - ein Schwingkreis ist gar nicht nötig, Moorfleet kommt lauter, als alles andere... und eine Erde braucht's auch nicht, kann man irgendwo anschließen, Stahlrohr-Stuhlgestell reicht schon.
Hat man irgendetwas anderes, größeres, metallisches, das man als 'Erde' nutzen kann, reicht's auch schon für einen hochohmigen Trichterlautsprecher.
Daher ist die Angabe des 'Lautsprecherempfanges' beim 'Siemens-Stecker' durchaus kein leeres Versprechen.
Grüße aus HH !
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