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AEG Magnetophon R64 - Wer kennt es ? [Beitrag #207] Sa., 04 August 2012 00:32 Zum nächsten Beitrag gehen
Getter
Beiträge: 1871
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Frühe Studio-Bandmaschine aus den Diensten des NWDR anno 1950.
Innerer Aufbau erinnert noch sehr an die Vorkriegsgeräte.
Extrem besondere Besonderheit : Der drehzahlgeregelte Kollektormotor für die Tonwelle ist in Niedervoltausführung gewickelt- und ist zugleich ein Einankerumformer ! 1500/min, ermöglicht also 50Hz, das ergibt dann die restlichen Betriebsspannungen.
Somit wird das gesamte Gerät mit 12V DC betrieben !
Stahlröhren der E-Serie für Löschoszillator, Aufsprechverstärker und Wiedergabevorverstärker, kombiniert als Einschub unter den Bandtellern, wie üblich bei der damaligen Studiotechnik.
3 Köpfe, Vollspur, Mono natürlich.
Keine Drehzahlumschaltung.
Tuchel-Buchsen für Studio-Normpegel Ein- und Ausgangsseitig, also gibt es keine Aussteuerungsanzeige und kein Poti dafür; ebenso natürlich kein solches für die Wiedergabe.
Seriennummer : 24 - das sagt etwas aus (oder ?)
Der Zustand ist gut bis sehr gut, Bilder sind in Arbeit.

Wer hat - hat wer mehr Info zum Gerät ?
Aw: AEG Magnetophon R64 - Wer kennt es ? [Beitrag #568 ist eine Antwort auf Beitrag #207] Fr., 21 September 2012 23:46 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Tonmeister ist gerade offline  Tonmeister
Beiträge: 1
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Hallo Getter,

ich bin auf Studiotechnik spezialisiert und kenne das Gerät natürlich, ja ich besitze sogar ein funktionsfähiges Gerät.
Es ist eine sogenannte Ü-Wagen Maschine und wurde dort fast ausschließlich verwendet. Das kein Aussteuerungsregler dran ist, ist völlig normal, ausgesteuert wurde am Mischpult, die Maschine war eingemessen, 1,55V rein, 1,55V raus. Die Anodenspannung wird im Tonmotor erzeugt, Betriebsspannung 12V, ca.10A.
Wegen Unterlagen kaqnn ich mal in meinem Archiv suchen, bitte gebe mir etwas Zeit.
Fotos habe ich, sind aber alle über 1MB, also wohl nix zum dranhängen!
Mit "Gut Ton" Tonmeister
Aw: AEG Magnetophon R64 - Wer kennt es ? [Beitrag #592 ist eine Antwort auf Beitrag #568] Mo., 24 September 2012 19:13 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Getter
Beiträge: 1871
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Hallo Tonmeister,

danke für die nette Antwort !
Wieviele mag es davon gegeben haben ?

Die Buchsen sind bei meinem Exemplar beschriftet mit 1.5V/200 Ohm am Eingang ; 50mV / 200 Ohm am Ausgang.

Eilig ist hier nichts !

Bilder hab ich zwar gemacht, doch sind mir die nicht gut genug und ich wollte nochmal Bessere machen - doch genau das verhindert seitdem entweder das Wetter oder die Zeit.

Über den Buchsen befindet sich zudem ein Fach für eine Hilfsbatterie - den Anschlüssen nach für kleine Ströme - eine Hilfs-Anodenbatterie zur Entlastung des Umformers und somit Verringerung der Leistungsaufnahme ?
Und wozu hat das Gerät einen eigenen Umformer ? Es wäre doch effizienter gewesen, einen einzigen Umformer für die gesamte Ü-Wagen-Technik im Wagen zu installieren und damit alle Geräte zu betreiben - denn, wie schon festgestellt, das Magnetophon allein ist ohne Mischpult gar nicht sinnvoll zu betrieben, also muss das Mischpult auch noch aus einem weiteren Umformer gespeist werden - und so weiter...

Und wieviel verbraucht nachher alles zusammen ? Weitaus mehr, als man aus irgendeiner Fahrzeugbatterie herausholen kann ! Also war doch noch ein Generator dabei ? Dann hätte man mit dem doch gleich die übliche Netzspannung erzeugen können !
Anders ausgedrückt : Der Sinn dieses ganzen Niedervolt-Konzeptes erschließt sich mir überhaupt nicht...
... trotzdem natürlich wunderschöne professionelle Technik, hier noch mit dem exotischen Niedervolt-Extra !

Zu meinen anderen Geräten - ganz überwiegend elektronische Labormesstechnik der 50er/60er Jahre - passt es irgendwie nicht wirklich, das hindert mich aber nicht daran, die es umgebenden Rätsel verstehen zu wollen.

Eingebaut ist das Gerät in einen historisch passenden Holzkasten mit Klappdeckel, das ist kein Werk eines Bastlers, aber ob die beim NWDR in diesen Kästen benutzt wurden ?
Auf dem Kasten steht außen ganz einfach garnichts - kein Schild, keine Aufschrift, nichts.

Grüße sendet
Burkhard
Aw: AEG Magnetophon R64 - Wer kennt es ? [Beitrag #597 ist eine Antwort auf Beitrag #592] Mo., 24 September 2012 21:13 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
RVM-AP ist gerade offline  RVM-AP
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Hallo Burkhard,
zu dem Gerät kann ich nicht viel sagen - aber was die Betriebsspannung angeht - da gab es Gründe, das so zu machen.
Die Generatoren damals (und teilweise auch heute noch, wenn sie nicht mit quarzgesteuertem Inverter arbeiten) waren nicht so stabil was Ausgangsspannung und Frequenz betraf. Und beides ist wichtig für audiophile Technik, noch dazu Studiotechnik. Auch jede Störspitze (Ein- oder Ausschalten von Verbrauchern - ob Leuchtmittel oder anderes Gerät - bewirkt bei Generatorbetrieb einen solchen Störimpuls) hätte sich ausgewirkt.
Heute wird ähnlich gearbeitet - die Audiotechnik wird über USV betrieben - auch wenn eine relativ saubere Generatorausgangsspannung da ist. Das Prinzip ist, dass die Eingangsspannung gleichgerichtet und geglättet wird und dann quarzgenau und CPU-gesteuert in einen Frequenz- und Spannungsstabilen sauberen Sinus umgewandelt wird. Gleichzeitig bewirken die Akkus in den USV´s, dass auch bei kurzeitigen Spannungseinbrüchen oder Ausfällen (womit man bei ortveränderlicher Ü-Wagentechnik immer rechnen muß) die angeschlossenen Geräte konstant und unterbrechungsfrei weiter versorgt werden.


Gruß
RVM-AP
Aw: AEG Magnetophon R64 - Wer kennt es ? [Beitrag #601 ist eine Antwort auf Beitrag #597] Di., 25 September 2012 00:44 Zum vorherigen Beitrag gehen
Getter
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Hallo Andreas, fraglos - nur muss der Motorgenerator im R64 ja auch ganz genau seine 1500/min einhalten ! Das hat man also schon beherrscht und hätte auch größer gebaut werden können.
Ein großer Generator für alles ist zuverlässiger, effizienter, preisgünstiger als mehrere kleine.
Störspannungen lassen sich ganz prima auch in einem ein 12V-Netz erzeugen und verbreiten !

Die USVs heute sollten natürlich online-USVs sein, nicht die weit verbreiteten Offline-Typen, und in deren Ausgang kann man mittels schneller PWM und nachgeschalteter Filterung einen recht sauberen Sinus erzeugen. Aber das ist eine ganz andere Zeit und ganz andere Technik....
Es grüßt
Burkhard
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