EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12726] |
Sa., 26 Mai 2018 19:14 |
MonsieurTélévision
Beiträge: 287 Registriert: August 2012 Ort: Zuhause
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Guten Abend,
Ich muß in Rekordzeit den Amati meines Vaters reparieren.
1.) Hat jemand die Seilzuglaufpläne?
- Zug zu den Bandfiltern locker - Feder?
- Zug des Ortssenders locker - Feder?
- Skalenzug locker und früher schlecht repariert, die rechteste
Rolle wurde nicht mehr berücksichtigt, hat aber so in meiner
Kindheit funktioniert
2.) Das UKW-Teil hat wohl nie funktioniert, mein Vater hatte es
unmittelbar vor der Ausreise in den Westen 1957 gekauft.
Laut Plan/Bodenplatte gehört eine ECC 91 hinein, eine EC 92 ist
in Klammern gesetzt! Dies bedeutet das aber auch eine andere
Schaltung vorhanden sein sollte.
3.) Es fehlen die Entstörkondensatoren! Warum?
4.) Hat jemand allgemeine Infos zur Restauration? Wobbelplan?
Vielen Dank,
MonsieurTélévision
Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!
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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12729 ist eine Antwort auf Beitrag #12728] |
Sa., 26 Mai 2018 23:09 |
MonsieurTélévision
Beiträge: 287 Registriert: August 2012 Ort: Zuhause
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Hallo Dirk!
Vielen Dank für die tollen Unterlagen!
Es fällt auf das es wohl doch kein UKW-Teil mit EC 92 gab.
Der Hinweis auf die EC 92 ein Fehldruck auf eine Ersatzröhre?
Die Kondensatoren hehlten wohl werksseitig, sehe ich mir noch näher an.
Gruß,
MonsieurTélévision
Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!
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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12732 ist eine Antwort auf Beitrag #12729] |
So., 27 Mai 2018 12:02 |
GFGF Archiv
Beiträge: 649 Registriert: Juni 2012 Ort: 09661 Hainichen
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Hallo,
da ich zur Zeit nicht an meine digitalen Daten herankomme ist das hier Stückwerk...
Die ECC 91 gab es in der DDR nicht, so dass der Tuner 2 EC92 haben müsste, zumindest ist das bei meinem Amati so.
Das schließt aber nicht aus, das es vielleicht eine kleine Serie mit der ECC 91 gab- schließlich gab es die Röhren ist Westberlin und damals noch
keine Mauer.
Gruss Ingo
Dirk gehe doch bitte mal alles durch zum Thema Amati, da müsste es auch Fotos geben....
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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12735 ist eine Antwort auf Beitrag #12726] |
So., 27 Mai 2018 18:56 |
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audion
Beiträge: 130 Registriert: August 2012 Ort: Jena
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Hallo,
als der Amati 1194 entwickelt wurde, gab es noch keine EC92 als Serienproduktion, aber die ECC91 war schon vorhanden, z.B. als 6J6 oder als OSW2025, d.h. also auch DDR-Produktion (Röhrenwerk Neuhaus baute diese Röhre dann auch als ECC91). Der UKW-Tuner hat als Eingangsröhre eine EF80, danach eine Triode als Oszi/Mischer. Das war in den UKW-Anfangsjahren eine verbreitete Schaltungskonstellation. Da aber wie gesagt die EC92 noch nicht greifbar war, setzte man eine ECC91 nur mit einer Triode ein, die andere war kurzgeschlossen (Anode und Gitter an Masse). Da die Sockelschaltung der ECC91 so gewählt ist, kann man einfach eine EC92 einstecken und das entspricht genau der ersten Triode der ECC91 - von den Leistungswerten mal abgesehen. Prinzipiell ist es also egal, ob eine EC92 oder eine ECC91 gesteckt wird. So war das bei den ersten Amati-Geräten, als es noch keine EC92 gab. Deshalb findet man in allen Prospekten und Bedienungsanleitungen für die 2. UKW-Röhre den Hinweis "ECC91 oder EC92".
Dass bei Röhrenwechsel evtl. anders abgeglichen werden muss, ist eine andere Sache, aber die Schaltungen im Tuner sind die gleichen.
Noch ein Hinweis: Die ersten Modelle (1953/1954) hatten auf der Skala noch das AT-Logo (Apparatewerk Treptow), die spätere Ausführung hatte ein etwas kantigeres Gehäuse und auf der Skala das EAW-Logo. Die letzten Modelle hatten dann sogar noch die EL84 statt der EL11 als Endröhren.
Mit besten Hobbygrüßen
Wolfgang Eckardt
... und vergessen Sie nicht, die Antenne zu erden!
[Aktualisiert am: So., 27 Mai 2018 22:10] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12736 ist eine Antwort auf Beitrag #12726] |
Mo., 28 Mai 2018 02:25 |
MonsieurTélévision
Beiträge: 287 Registriert: August 2012 Ort: Zuhause
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Vielen Dank!
Es ist so wie Herr Eckhardt die Situation dargestellt hat,
dies bedeutet aber auch, daß der Defekt des UKW-Teiles nicht
in der "falschen" Röhre zu suchen ist!
Mit freundlichen Grüßen.
Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!
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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12742 ist eine Antwort auf Beitrag #12736] |
Mo., 28 Mai 2018 22:27 |
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hartmut_1
Beiträge: 106 Registriert: Juni 2012 Ort: N 47° 42′ 7", E 7...
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Hallo MonsieurTélévision,
nur noch als Tip: Der UKW-Tuner ist ja ausgesprochen servicefreundlich - zumindest was den Schaltplan betrifft.
Die zweite Messung, nachdem die Betriebsspannungen der Röhren überprüft wurden, gilt dem Oszillator: schwingt er oder schwingt er nicht?
Dazu kann man den Gitterstrom messen und dazu ist im Amati die Brücke "ig-Mssg." vorgesehen.
Das sollte also relativ einfach gehen...
Wegen der Entstörkondensatoren:
Sofern keine Störungen durch nahegelegene HF-Quellen (AM-Rundfunksender gibt es ja nicht mehr) auftreten, ist es oft geübte Praxis, diese Kondensatoren zu entfernen.
Besonders die auf der Sekundärseite des Netztrafos sind ja als "Trafokiller" berüchtigt.
Hier steht der Restaurateur vor einer schweren Entscheidung: Entweder moderne, zuverlässige Kondensatoren einbauen oder anstelle der einen Sicherung, die von der Mittelanzapfung nach Masse geht, zwei Sicherungen einzubauen.
Die gehören dann direkt an die äußeren Anschlüsse des Netztrafos, noch vor die Entstörkondensatoren und schützen so den Trafo auch vor durchschlagenden Kondensatoren (die Sicherungswerte müssen dann natürlich halbiert werden - beim Amati also zweimal 0,08A).
Oder man entfernt die Kondensatoren komplett - oft die einfachste Lösung...
Viel Erfolg mit dem Amati!
Hartmut.
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