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Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #12864] |
Mo., 02 Juli 2018 16:36 |
MonsieurTélévision
Beiträge: 287 Registriert: August 2012 Ort: Zuhause
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Hallo, es ist mal wieder geschehen, so ganz unerwartet bekam
meine Sammlung Familienzuwachs!
Auf einem Flohmarkt in Niedersachsen stolperte ich über ein paar
alte Elektrogeräte, darunter diesen Videorekorder.
Das Gerät gehört zu den Geräten der Steinzeitmodelle für den
Konsumentenbereich.
Erstaunlicherweise gibt es nahezu keine Informationen zu diesem Gerät.
Bekannt ist lediglich:
- 1 Gerät existiert in der Sammlung eines englischen Fernsehmuseums:
https://www.oldtechnology.net/vcrgallery.html
- RM.org/Datensammlung:
https://www.radiomuseum.org/r/siemens_videocord_color_fm101_ fm.html
(Man achte auch auf den ergänzenden Text weiter unten!)
Wer hat das gleiche Gerät?
Wer kennt das Gerät und kann Aussagen zur Technik machen?
Wo gibt es Ersatzteile, bzw. was paßt von modernen Geräten?
Lassen sich Kopftrommeln reparieren?
Wer hat noch die mir fehlenden Knöpfe der Uhr?
Vielen Dank
Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!
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Aw: Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #12874 ist eine Antwort auf Beitrag #12873] |
Di., 03 Juli 2018 19:04 |
röhrenradiofreak
Beiträge: 482 Registriert: Februar 2013 Ort: östliches Niedersachsen
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Die Anordnung der mechanischen Teile (Cassettenschacht, Tastatur für Laufwerksfunktionen) sieht so aus wie beim Philips N1500, nur das Design ist anders: https://www.radiomuseum.org/r/philips_video_cassetten_record er_2.html
Könnte es deshalb vielleicht sein, dass im Siemens- und auch im Loewe Opta-Gerät Philips-Technik oder zumindest ein Philips-Laufwerk steckt? Videorecorder wurden damals nur in kleinen Stückzahlen verkauft, deshalb gab es nur wenige Hersteller, bei denen die anderen dann zukauften - manchmal mit mehr oder weniger abgewandeltem Design, damit die Baugleichheit nicht ganz offensichtlich war, manchmal hat man sich aber auch das gespart.
Was die Bandqualität der VCR-Cassetten betrifft: Man bedenke, dass diese inzwischen meist ca. 40 Jahre alt sind. In dieser Zeit kann das Bandmaterial unterschiedliche Alterungsprozesse erfahren haben, die zum Teil auch zu erhöhtem Verschleiß der Videoköpfe führen.
Ich besitze ca. 160 VCR-Cassetten unterschiedlicher Marken. Die meisten stammen aus den 70er oder den frühen 80er Jahren. Aufgefallen ist mir, dass der Anteil von Cassetten mit unbrauchbarem Bandmaterial sehr vom Hersteller abhängt. Die Cassetten der Marken Scotch, Grundig und Loewe-Opta sowie fertig bespielte Cassetten (die gab es damals auch schon!) waren weitaus häufiger defekt als Cassetten der Marken BASF, ITT und Philips. Das könnte aber natürlich auch mit der Vorgeschichte meiner Cassetten zu tun haben.
Einige der defekten Cassetten habe ich mit Bandmaterial aus VHS-Cassetten neu befüllt. Das ergab eine super Bildqualität und je nach Typ der geschlachteten VHS-Cassetten auch eine längere Spielzeit.
Lutz
[Aktualisiert am: Mi., 04 Juli 2018 18:41] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #14774 ist eine Antwort auf Beitrag #12864] |
Do., 04 Juni 2020 16:36 |
Getter
Beiträge: 1871 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Wie ganz oben schon angedeutet steht :
Monsieur Television wrote :(Man achte auch auf den ergänzenden Text weiter unten!)
( da hat einer der Experten des rmorg mal daneben gegriffen, aber die Korrektur wurde von einem anderen Nutzer gleich darunter gesetzt)
und Elektron später ebenfalls richtig anmerkt,
zumindest die Elektronik des Gerätes stammt tatsächlich von Loewe.
In Kindertagen schenkte mir mal jemand dieses damals schon uralte Gerät "zum Basteln", was dann auch geschah.... Es existiert also nicht mehr. Da keine Cassette dabei war, konnte ich nichtmal irgendetwas ausprobieren, im Laden gab's keine VCR-Cassetten mehr. Also hemmungslos zerschraubt.
Weiter in separatem Post.
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Aw: Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #14781 ist eine Antwort auf Beitrag #12864] |
Sa., 06 Juni 2020 20:13 |
Getter
Beiträge: 1871 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Hier nun endlich, mit frisch geladenem Akku, die Fortsetzung:
Kurz bevor ich den Videorecorder bekam, hatte ich im Müll einen Loewe Farbfernseher aus etwa 1974 gefunden. Den konnte ich damals noch nicht nach Hause schleppen, aber die große Leiterplatte ausbauen und nach Hause tragen, das konnte ich natürlich. (Es handelte sich um das große Chassis, welches stehend eingebaut ist, horizontal ausgeklappt wird, abgesehen von dem Tuner noch keine steckbaren Baugruppen besitzt und mit Thyristor-Zeilenablenkung arbeitet.)
Die Charakteristika dieser Leiterplatte., also die auf der Lötseite aufgedruckten Umgrenzungen der (14 ?) Schaltungsabschnitte, die Farbe der Leiterplatte, die verwendete Art von Bauelementen., die Hersteller der eingesetzten Transistoren und viele weitere Merkmale, man könnte sagen die gesamte Machart, fand ich dann genau so in diesem angeblichen Siemens-Videorecorder wieder. Ich wusste bereits, dass Siemens eigene Kondensatoren, eigene Elkos, eigene Halbleiter mit entsprechendem Aufdruck und noch viel mehr selbst fertigte, davon war aber in diesem angeblichen Siemens Videorecorder nichts zu finden.
Wie die Leiterplatten bei Philips ausgesehen haben, das wusste ich ebenfalls bereits zu jenem Zeitpunkt. Zu der Zeit standen auch noch Philips Farbfernsehgeräte der Generationen K9 bis K12 im Müll, von denen ich mehrere zerlegt hatte. Diese alten Klötze nahm niemand mehr mit, so konnte ich Teile ausbauen. Das Aussehen der Leiterplatten von Philips und die verwendeten Bauelemente unterscheiden sich ganz erheblich von denjenigen, welche zu der gleichen Zeit bei Loewe verwendet wurden.
Das Laufwerk des Videorecorders hatte ich mir nicht weiter angesehen, das war ja fast nur Mechanik, die mich nicht interessierte und die Funktion eines Video-Laufwerks hätte ich, vor allem ohne Cassette, sowieso noch nicht verstanden. Somit habe ich von dem Laufwerk nichts mehr in Erinnerung. Mit Sicherheit habe ich die Motoren ausgebaut, aber auch daran keine Erinnerung mehr.
Somit kann ich ziemlich sicher sagen, dass sich in diesem Videorecorder eine Elektronik von Loewe befand, nicht von Philips und nicht von Siemens. Amüsiert hatte mich damals die mechanische Zeitschaltuhr. so etwas kannte ich bis dahin nur von alten Elektro-Herden. Ein Videorecorder hatte aber doch bitte gefälligst eine digitale Anzeige zu haben, so kannte ich es jedenfalls bis dahin ausschließlich.
Alles schon sehr lange her und mit Sicherheit ist nicht mehr eine Schraube dieses Gerätes bei mir vorhanden, denn meine Eltern haben zu Grundschulzeiten einmal mein tatsächlich vollkommen mit Elektroschrott zugestelltes Kinderzimmer vollständig entsorgt (mit Ausnahme der Möbel, Kleidung, Schulsachen, etc.). Das geschah natürlich ohne jede Absprache, ich kam nach Hause und ein großer Schock, das Zimmer war ausgeräumt, alle Schätze weg. So beginnen Messie-Karrieren !
Grüße aus HH !
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Aw: Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #14800 ist eine Antwort auf Beitrag #14798] |
Mo., 08 Juni 2020 07:53 |
MonsieurTélévision
Beiträge: 287 Registriert: August 2012 Ort: Zuhause
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Guten Morgen!
Nenne es nicht Messie-Karriere, nenne es Platzmangel zur kreativen, bildenden
Forschung im "Learning by doing"-Verfahren!
Wenn der Wunsch nach Bildern so groß ist, werde ich demnächst welche einstellen.
Mittlerweile stehen mir 3 Digi-Kameras zur Verfügung, damit geht das schnell.
1978 schenkten mir meine Eltern zum Geburtstag 3 Bücher, 2 Bücher über Fernseh-
technik (Franzis`Bildfehlerfibel) und ein semiprofessionelles Buch über das
Fernsehen.
In diesem Buch wurden Antennenanlagen mit und ohne Rotor, Farbfernseher und auch
Videorekorder vorgestellt.
Das Buch habe ich am ersten Tag ausgelesen!
Erklärt wurde auch anhand einer Schaltung wie man ältere Fernseher AV-tauglich
macht, so das das Bild bei VCR-Wiedergabe nicht zittert!
In diesem Buch gibt es auch ein Bild vom Siemens Videorekorder.
Ein solches Gerät war für mich ein Traum!
Mein Vorschlag auch einen solchen Videorekorder zu erwerben, damit ich damit
Disco, Musikladen, Toppop, Otto, Nonstop Nonsense oder Humphrey Bogart aufnehmen
könnte, um diese Sendungen wiederum beliebig oft auf meinen alten Flimmerkisten
reproduzieren zu können, stieß bei meinen Eltern erneut auf taube Ohren!
Ich hatte diesen Wunsch bereits 3 Jahre vorher geäußert. Ebenfalls ohne Erfolg!
Schockte mein Vater mich noch 1975 mit der Nennung eines Kaufpreises für ein
U-Matic Gerät "so teuer wie unser Mercedes", so fürchtete man das ich dann
nur noch vor dem Fernseher sitzen würde.
Es vergingen 3 Jahre (1981) bis ich, finanziert durch staatliches BAföG mir einen
National VHS-Recorder mit Tiefhubtasten zulegen konnte!
In der Metro schlug der heruntergesetzte Kaufpreis mit 2.200,- DM zu Buche, eine
3-Stunden-Videokassette von Maxell kostete damals 50,- DM!
Er bekam einen Ehrenplatz auf meinem Nordmende Souverän L-12/Baujahr 1960! Da
der VHF-Wiedergabelkanal wahlweise 3 oder 4 lautet und der National auch im Ton
anderen Rekordern überlegen war, war nun Stimmung angesagt.
Mein Videorekorder war der erste auf unserer Straße, deshalb kamen auch Nachbarn
die diese Maschine einmal sehen wollten. "Wir werden uns später auch mal einen
kaufen".
Ende 1982 wechselte er seinen Stammplatz zum neuen Sperrmüllfund Graetz Kurfürst
F 171! Und immer war die Bass-Taste gedrückt! Mein National war wohl der
einzige VHS-Rekorder auf der Welt der ein Großteil seines Lebens (bis heute)
an alten SW-Fernsehern verbrachte.
Der Videorekorder war mir wichtiger als ein Auto, ein solches hätte man für
das Geld ja auch bekommen!
Zurück zum Siemens, irgendwo steht geschrieben das alle VCR-Laufwerke von
Philips waren, der Rest war Eigenkomposition!
Siemens hat im Wesentlichen früher Unterhaltungstechnik in erster Linie zu
Werbezwecken gebaut.
Da wo Siemens drauf steht, ist oft Blaupunkt oder etwas anderes drin. Im
Ausland, z.B. in Italien, Portugal, Österreich oder Belgien gibt es zum
Teil Eigenkompositionen (Beispiel: Fernseher meiner Sammlung),zum Teil
wurde kooperiert, oder im Extremfall umgearbeitet.
Ein solches Extrembeispiel ist mein Klangfilm/WSW (Wiener-Schwachstrom-Werke)
- Siemens Projektionsfernseher aus dem Jahre 1958.
Er wurde von Siemens weiter entwickelt, ist aber ein Philips im stählernen
Gewand!
Gruß,
MonsieurTélévision
Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!
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Aw: Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #14808 ist eine Antwort auf Beitrag #14805] |
Di., 09 Juni 2020 00:07 |
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Anode
Beiträge: 1232 Registriert: Juni 2012 Ort: Riemerling
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Ich denke, jetzt haben wir eine Lösung zu der Frage, die ja schon eine ganze Weile durch diverese Foren und Beiträge geistert.
Der Siemens FM101, der blaugleich zum Loewe Optacord 700 zu sein scheint, basiert auf dem Philips N1501. Ich gehe davon aus und nicht vom N1500, da der Kopftrommelvorverstärker in diesen beiden Geräten laut Schaltplan gleich ist. Beim Philips N1500 ist er jedenfalls anders.
Weiterhin ist der FM101 bzw. der Optacord 700 tatsächlich ein Loewe Gerät. Der Signalfluss und wichtige Bauteile sind zwar sehr ähnlich, im Detail hat Loewe aber eine eigene Schaltungsdimensionierung verwendet. Als Besipiel habe ich hier den Luminanz-Signalpfad aller drei Geräte angehängt. Die Erinnerungen von Getter (und anderen) sind also genau zutreffend.
Deutlich wird das auch beim Löschgenerator. Loewe verwendet hier einen BD677 (T5202), Philips im N1500 und N1501 einen AC128 (TS455).
Ich gehe mal davon aus, dass Loewe bei der Entwicklung des Optacord 700 die Philips Unterlagen zur Verfügung standen. Loewe hat sich trotzdem entschieden, ein eigenes Gerät zu entwickeln. So wirklich erfolgreich waren sie mit diesem Weg nicht, die Optacord 700 oder auch Siemens FM101 tauchen sehr selten auf im Vergleich zum Philips N1500/N1501.
Ich werde auch versuchen die Unterlagen zum FM101 aufzubereiten um sie hier hochzuladen zu können. Die Unterlagen zum N1500 und N1501 findet man auf diversen Seiten als PDF zum Herunterladen.
Dirk Becker / Anode
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Aw: Siemens Videorekorder Typ: Videocord FM 101 Color [Beitrag #14835 ist eine Antwort auf Beitrag #14830] |
Mo., 15 Juni 2020 22:51 |
CPGD
Beiträge: 16 Registriert: September 2012 Ort: Durach
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Vielen Dank für die angekündigte Hilfe mit den Schaltunterlagen. Gerne stelle ich einige Bilder des geöffneten Geräts zu Verfügung. Es ist klar zu erkennen, daß es sich nicht um ein Philips-Chassis handelt. Es sind aber einige wichtige Schlüsselkomponenten von Philips verbaut, wie z. B. die komplette Kopftrommel, die Antriebseinheit, die Einfädelmechanik. Die Elektronik scheint eine komplette Eigenentwicklung von Loewe zu sein.
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