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Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #4821] |
Di., 01 April 2014 12:56 |
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EMUD
Beiträge: 107 Registriert: Oktober 2013 Ort: Nettersheim
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Hallo Kollegen,
der Lorenz ist ein Einkreiser für Lang und Mittelwelle mit einer RENS1204 im Audion und einer RES374 in der NF Stufe.
Leider hat schon jemand kräftig geschlachtet, und nun versuche ich, die Bauteile wieder zusammenzubekommen.
Da die Anodendrossel nicht spezifiziert ist, frage ich mal. Ja, es ist eine NF - Drossel, scheinbar im Abschirmbecher.
Aber welche Induktivität könnte die haben? Der maximale Strom ist ja bekannt (bei der gewählten UG2 etwa 4mA).
Die Drossel durch einen Widerstand zu ersetzen macht, je nach dem gewählten Wert, die Verstärkung schlechter oder (und)
verändert der Arbeitspunkt der Röhre kräftig.
Ich habe in einigen Foren für Röhren gelesen, das eine solche Drossel locker 100Hy haben kann bei einigen Kiloohm RDc.
Besten dank für euere Ideen im Vorab
EMUD
EMUD, der Größte unter den Kleinen
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Aw: Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #6295 ist eine Antwort auf Beitrag #4821] |
Fr., 24 Oktober 2014 09:33 |
radio-t
Beiträge: 23 Registriert: Januar 2013 Ort: m
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Hallo EMUD,
da der Lorenz `München LW` auch bei mir im Keller steht, hat mich das fehlende Echo auf Deine Anfrage gereizt und ich habe mir die Mühe gemacht, die Drosselparameter herauszufinden.
Messgeräte: Multimeter, Spannungsquelle 12V/DC , Speicherscope mit cursor.
Drosselwiderstand: 18,6 kOhm
Resonanzfrequenz mit 1 µF : 3,28 Hz
(kontrollmessung mit 0,1 µF ergab ca. 10 Hz -- also plausibel)
... ergibt eine Induktivität von 2350 H !!!
Nu wickel mal schön !
mfg radio_t
[Aktualisiert am: Fr., 24 Oktober 2014 11:33] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #6300 ist eine Antwort auf Beitrag #6296] |
Fr., 24 Oktober 2014 21:00 |
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alfred menner
Beiträge: 3 Registriert: August 2014
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Hallo Emud.
Es sind die Messwerte von radio-t, wie sie gemessen wurden, zwar in Ordnung,
Nur im Betrieb kommt hinzu, wie Du richtig anmerkst, dass die Vormagnetisierung bei Drosseln mit sovielen Windungen und hochpermeablen Eisen, die L -Werte stark absenken kann und auch wird.
Um das in Grenzen zu halten, sollte man zunächst die untere Grenzfrequenz <Fu>festlegen.
Solch ein Radio und die dazu sinnvollen Lautsprecher, haben doch einen eingeschränkten Tonumfang.
Dazu:
Die RENS1204 hat einen Ri = 400Kohm
Strebt man einen wirksamen Aussenwiderstand <Ra> von 200Kohm auch noch bei <Fu> von 150Hz an, so wie es ein realer Widerstand macht,kommt man auf ein L von 212Hy. Waehlt man als <Fu> = 250Hz. kommt man zu 127Hy.
80 bis 100Hy sind mir geläufig. Ich rechne gerne jede Kombination aus.
alf
[Aktualisiert am: Sa., 25 Oktober 2014 09:36] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #6305 ist eine Antwort auf Beitrag #6300] |
Sa., 25 Oktober 2014 20:22 |
radio-t
Beiträge: 23 Registriert: Januar 2013 Ort: m
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Na gut, noch`n Kommentar:
Mit der Formel für den induktiven Widerstand kann AM zwar die (theoretisch) erforderliche Induktivität errechnen -- aber was bleibt denn davon praktisch übrig, wenn durch die unvermeidliche Vormagnetisierung nur noch die reversible Permeabilität des Eisenkerns wirksam wird?
Ich gehe deshalb davon aus, dass die gemessenen Drossel-Basiswerte in Verbindung mit dem Anodenstrom etwa die effektiv notwendige Induktivität ergeben -- die Altvorderen waren bei Schaltungsentwicklungen gar nicht so schlecht . . .
Ergo: Frohes Wickeln!
radio-t
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Aw: Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #6312 ist eine Antwort auf Beitrag #6306] |
So., 26 Oktober 2014 11:30 |
Rudi_Kauls
Beiträge: 6 Registriert: November 2012 Ort: 53947 Nettersheim
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Hallo liebe Kollegen,
erstmal besten Dank für die Ideen. Leider hat die Drossel von Epcos mit 100mH
den falschen Wert. Da die originale Drossel in einem Abschirmbecher sitzt (um
Einstreuungen des Netztrafos und der Netzdrossel in den NF Kreis zu verhindern)
kann man nicht mal eben nachsehen. Ich vermute allerdings (da es um NF geht)
einen Eisenkern mit einer entsprechenden Wicklung. Dabei ist jedoch die untere
Grenzfrequenz sicherlich bei 150 - 200 Hz (elektrodynamischer Lautsprecher).
Also könnten etwa 100 - 150Hy wohl stimmen.
Werde mal folgendes ausprobieren :
Kleinstnetztrafo (2VA) mit EI Blech umschichten und einen Luftspalt schaffen
(mit Klebeband), Dann die Induktivität der Primärwicklung bei 4mA messen.
(den RDC habe ich gemessen, liegt bei 5000 Ohm).
Diese Drossel werde ich mit 15K in Serie testen, schauen wir mal, was rauskommt-
Besten Dank für die Ideen und Meinungen
EMUD
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Aw: Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #6324 ist eine Antwort auf Beitrag #6306] |
Mo., 27 Oktober 2014 12:38 |
radio-t
Beiträge: 23 Registriert: Januar 2013 Ort: m
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Hallo Dirk,
die Frage, warum so ein Ergebnis herausgekommen ist, lässt sich leicht beantworten:
- Kondensator aufladen und mit der Spule verbinden
- abklingende Schwingung speichern und vermessen
- die Formel des alten W. Thomson (alias: Lord Kelvin) anwenden . . .
Die Maße des Drosselgehäuses : 35 x 45 x 55 (mm), da es nur zerstörerisch geöffnet werden kann, habe ich mal einen M42-Kern angenommen. Bei 18,6 kOhm und einer mittl. Windungslänge von 9,5 cm ergeben sich -- abhängig von der Drahtstärke -- folgende etwaige Windungszahlen:
(umgesetzt aus einschlägigen Tabellen)
CuL 0,05 : 22000
0,06 : 32000
0,07 : 43000
0,08 : 56000
Rein theoretisch und ganz grob: Auf einen M42 - Wickelkörper aufgebracht, würden 20 000 Wdg. als Luftspule ca. 2,5 H ergeben; und nun käme der Eisenkern dazu mit einem µr von 500 - 2000 (abhängig von Luftspalt und Material) als Multiplikator.
wzbw.
Herzliche Grüße
Christian
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Aw: Lorenz München LW / Tefag Zielsicher [Beitrag #6328 ist eine Antwort auf Beitrag #6324] |
Mo., 27 Oktober 2014 21:47 |
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Miro
Beiträge: 673 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo Rudi,
möchte hier mal kurz folgendes einflechten. Die Fa. Lorenz hat vor dem Krieg unzählige Radios mit Drosselkopplung hergestellt. Nach dem Krieg wurde nur noch ein Gerät Type 11GW-BY mit der UCL11 gefertigt. Mit 30 KOhm vormagnetisiert und mit 50 KOhm auf die Anode der Triode des Audions. Hier ist eine Windungsangabe von 14.500 Wdg angegeben. In einer Schaltung eines Vorkriegs-Gerätes Type Heilsberg KW wird die Drossel mit 20 KOhm angegeben und wird mit 50 KOhm aus der Betriebsspannung vormagnetisiert.
Ich denke, dass 20.000 Windungen mit einem 0,05 Cul auf einen M42 Kern wickeln ausreichend ist. Notfalls kann man den Luftspalt verändern, indem man noch Papier einlegt. Einfach ausprobieren.
Viel Erfolg und Grüße aus München
Michael Roggisch
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