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Restaurierung Fernsehtruhe Graetz Maharadscha F381 [Beitrag #6888] Sa., 10 Januar 2015 14:15 Zum nächsten Beitrag gehen
Third-Eye ist gerade offline  Third-Eye
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Hallo,

ich bin seit kurzem stolzer Besitzer dieser Fernseh-/Radio-/Plattenspieler-Truhe. Es ist die helle Ausführung (Bei den Fotos auf der RM-Seite weiter unten). Gefällt mir auch besser.
http://www.radiomuseum.org/r/graetz_maharadscha_381.html

Mit dem Radioteil habe ich angefangen.
Ein Poti und die Welle des UKW-Tuners waren nicht mehr zu bewegen. Das Fett war offensichtlich extrem verharzt. Nach mehrmaliger Behandlung mit Caramba 70, Wärme und Bewegung (nicht ich, die Achsen ;-) ) ist jetzt alles wieder gangbar. Hat mich dann sehr gefreut, dass diese Probleme so leicht gelöst werden konnten. :-)

Der NF-Teil funktionierte grundsätzlich. Es war und ist aber kein UKW-Empfang möglich.
Nach dem üblichen Ersetzen aller Papierkondensatoren (es sind ausschließlich ERO verbaut), war auch gleich der Klang (Plattenspieler) erheblich voller. Hatte vorher kaum Bass.
Auf L/M/K hört man beim Durchdrehen recht Lautes Pfeifen, ändert sich in Frequenz und Lautstärke beim Drehen. So laut kenne ich das jedenfalls nicht. Ich denke nicht, dass das normal ist.

Leider geht UKW nicht. Das Kondensatoren wechseln brachte da offensichtlich nichts.
Man hört es nur Rauschen und vor allem in den ersten Minuten nach dem Einschalten einen Brummton (hört sich nach 50 o. 100 Hz an), der aber sich immer wieder verändert. Ist etwas schlecht zu beschreiben: Der Ton wird lauter und leiser, kommt und geht wieder. Ich hatte mal einen selbstgebauten Röhrenverstärker, der HF-mäßig oszilliert hatte und auch solche Töne verursacht hatte.
An welcher Stelle (welche Röhre) könnte so etwas entstehen?

Manchmal kann man einen Sender einstellen, der aber extrem leise ist und dessen Empfang auch sehr schlecht ist (Mag. Band schlägt kaum aus). Das Lautstärkepoti muss aber dazu auf Rechtsanschlag sein, um überhaupt was zu hören.

Alle außer den NF-Röhren habe ich mal testhalber gewechselt. Hat nichts verändert.
Die Arbeitspunkte der Röhren habe ich auch nachgemessen: Alles im grünen Bereich.

Hier gibts den Schaltplan (gefunden mit unserem Schaltplanservice):
http://radio.mijnwijkapp.nl/zip/Graetz_916.zip

Wie gehe ich jetzt am besten vor, um den Fehler einzugrenzen?
Elkos habe ich noch keine gewechselt. Liegt da vielleicht der Hund begraben?


Hat jemand von Euch für mich vielleicht weitere Unterlagen zu dem Gerät?
Ich würde mich über alles freuen: Bedienungsanleitung (ich komme mit dem Plattenspieler nicht wirklich klar) oder Reparaturdienstliste.
Ich vermute, dass der Inhalt der Zip-Datei nicht alles ist, was es zu dem Gerät gab.

Beste Grüße und noch ein "gutes Neues"
Third-Eye

[Aktualisiert am: Sa., 10 Januar 2015 14:17]

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Aw: Restaurierung Fernsehtruhe Graetz Maharadscha F381 [Beitrag #6890 ist eine Antwort auf Beitrag #6888] Sa., 10 Januar 2015 15:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
schnösel1962 ist gerade offline  schnösel1962
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Hallo Third-Eye,

zu dem Fernsehchassis kann ich die Service-Unterlagen einscannen und hier einstellen.
Reparatur: neben dem Austausch aller Papierwickelkondensatoren sind auch die Klein-Elkos gerne Ausfallkandidaten, z.B. Katodenelko EL84, Elko im Ratiodetektor. Die Sieb- und Lade-Elkos können an Kapazität verloren haben. Selen-Gleichrichter werden gerne hochohmig. Diese tausche ich gegen eine Silizumbrücke mit Vorwiderstand und zusätzlichen Abblockkondensatoren umd HF-Störungen zu minimieren. Deine Fehlerbeschreibung lässt auf eine schwingende ZF-Stufe im LMK-Bereich schliessen. Das magische Auge zeigt dann auch "Feldstärke" an. Ich hoffe, Du hast das Caramba-Spray nicht zu großzügig im UKW-Tuner verteilt und damit evtl. Nebenschluß oder kapazitive Verstimmung des Oszillators erzeugt. Der Tastensatz kann mit Kontakt WL gereinigt werden.

Viele Grüße

andreas
Aw: Restaurierung Fernsehtruhe Graetz Maharadscha F381 [Beitrag #6893 ist eine Antwort auf Beitrag #6890] So., 11 Januar 2015 09:36 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Third-Eye ist gerade offline  Third-Eye
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Hallo Andreas,

ich würde mich freuen, wenn Du die Fernseher-Serviceunterlagen einscannen würdest.

Danke für Deine Tipps. Ich glaube, ich werde die Kleinelkos austauschen. Nicht, dass ich mir einen Wolf suche und dann ist's einer dieser Elkos.
Der Selengleichrichter ist in Ordnung. Anodenspannungen sind ok.
Mit dem Sprühöl war ich schon vorsichtig. Vor allem im Tuner. "Viel hilft viel" stimmt nicht immer. ;-)
Wenn der Tastensatz Kontaktprobleme hat, kenne ich das, dass dann der Empfang besser oder schlechter wird, wenn man bei gedrückter Taste mehrmals weiter draufdrückt und damit die Kontakte weiter minimal bewegt. Bei meinem Radio tut sich da gar nichts. Immer das gleiche Verhalten.

Gruß Third-Eye
Aw: Restaurierung Fernsehtruhe Graetz Maharadscha F381 [Beitrag #6895 ist eine Antwort auf Beitrag #6893] So., 11 Januar 2015 14:04 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
schnösel1962 ist gerade offline  schnösel1962
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Hallo Third-Eye,

hier die Service-Unterlagen zu dem Fernseh-Chassis. Das Chassis wurde für verschiedene Graetz-Fernseher und Truhen verwendet. Hier wurden viele Papierwickelkondensatoren eingesetzt. Ansonsten sind hier auch die Klein-Elkos zu beachten, bzw zu prüfen auf Leckstrom. Falls die Versorgungs-Gleichspannungen zu niedrig sein sollten, kann auch hier der Gleichrichter hochohmig geworden sein, bzw der Sieb- und Ladeelko an Kapazitätsverlust leiden. Die Endröhren wie Vertikal-Ablenkung PCL82, Horizontal-Ablenkung PL36, Booster-Diode PY88, Video-Endstufe PCL84 können verbraucht sein. Durch defekte Abblock-Papierkondensatoren können die jeweiligen Aussenwiderstände durchgebrannt sein.

Viele Grüße

andreas
Aw: Restaurierung Fernsehtruhe Graetz Maharadscha F381 [Beitrag #6909 ist eine Antwort auf Beitrag #6895] Mi., 14 Januar 2015 04:44 Zum vorherigen Beitrag gehen
Third-Eye ist gerade offline  Third-Eye
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Registriert: März 2013
Ort: Oberpfalz, Bayern
Vielen Dank für das Einscannen und zur Verfügung stellen!
Der Fernseher ist der nächste Kandidat. Der Vorbesitzer hatte diesen (aus Unkenntnis) einfach eingeschaltet und getestet. Es kam sogar ein Bild, aber laut seiner Aussage hat es gebritzelt. D.h. Hochspannung, also Zeilentrafo usw. sollten i.O. sein, aber es wird wohl ein Papierkondensator durchgeschlagen sein. Die werden auch restlos ersetzt.

Leider fehlt mir etwas die Zeit, aber ich melde mich, wenn ich Neuigkeiten habe.
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