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R+S Wobbelmessplatz [Beitrag #7185] Mi., 04 März 2015 09:24
wellenkino ist gerade offline  wellenkino
Beiträge: 163
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Ort: Biedenkopf
hallo Freunde,

ich möchte das Thema mal eröffnen da ich hier noch keinen gefunden habe.
Der den meisten bekannte Wobbler ist ein Zusatzgerät zum Oszilloskop mit eher eingeschränkten Fähigkeiten.
Die richtig große Klasse dieser Art sind die Wobbelmessplätze. Sie unterscheiden sich von einfachen Wobblern erheblich.

Aufgrund der entsprechend hohen Preise waren diese Messplätze eher in der Industrie zuhause.

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Beschreibung, Funktion (vereinfacht formuliert)

Ein Wobbelmessplatz besteht aus einem Sendeteil und einem Sichtgerät die fest miteinander verbunden sind.
Der horizontale Hub des Sichtgerätes wird vom Sendeteil mitgesteuert, d.h. die horizontale Position ist immer proportional zur jeweiligen Frequenz, es ergibt sich in der waagerechten eine Achse die mit niedriger Frequenz startet und mit hoher endet.
Der Start- und Endpunkt, also Startfrequenz und Frequenzhub sowie das Tempo mit dem er schiebt sind frei festlegbar.
Er unterstützt das Ganze durch quarzgenaue Frequenzmarken die ein direktes Ablesen der Frequenzen auf der Kurve ermöglichen.

Vertikal.
Hier besitzt das Gerät Einschübe mit unterschiedlichen Fähigkeiten die auch austauschbar sind.
Der wohl einfachste und nützlichste ist der DC-IN, er reagiert auf eine kleine Gleichspannung und lenkt mit dieser senkrecht nach oben aus. Er wird verbunden mit einem Demodulatoreinschub und bildet so einen guten hochohmigen Detektor für HF.
Weiterhin gibts Einschübe mit fest integriertem Demodulator, niederohmig, 50 oder 60 Ohm. Diese eignen sich für Frequenzen bis weit über 1GHz. Im Radiobereich sind sie nicht direkt einsetzbar, es sei denn man nutzt einen Fet-Tastkopf dafür.

Ebenso gibts LIN/LOG Einschübe die das Ablesen in dB erlauben.

Als nützliche Hilfe sei noch der Einschub "horizontale Maßlinien" erwähnenswert, er generiert 5 frei einstellbare Hilfslinien für Vergleichsmessungen.

Frequenzbereich.

SWOB III haben üblicherweise 10, manchmal sogar 12 Steckplätze für Bereichsoszillatoren.
Diese wurden je nach Bedarf bestückt. Ein vollbestückter SWOB arbeitet von 100kHz bis 1,25GHz in 12 Teilbereichen.

Messungen.

Die Resonanz, Güte und Bandbreite von Spulen,, Filtern und ganzen ZF-Zügen ist mit dem Gerät darstellbar.
D.h. er ist der Spezialist für Spulen und Kreise. Im Gegensatz zu typischen Wobbelgeräten findet das in einer gut kalibrierten Umgebung statt, er liefert echte Messwerte. Da er bis zu vier Kanäle simultan unterstützt können auch Vergleichsmessungen problemlos durchgeführt werden.

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Zubehöre.

Einschub DC IN
Einschub HF IN*
Einschub LIN LOG mit HF IN und Durchganskopfanschluß*
Einschub LIN LOG mit Instrument, nur Durchgangskopfanschluß*
Einschub XY, für Schreiber, Plotter

Durchgangsköpfe.
Demodulatortastkopf für DC IN

Bereichsoszillatoren, steckbar.

Selbige enthalten mehrstufige vom Wobbelhub mitgesteuerte Tiefpassfilter die dafür sorgen daß das Signal extrem sauber und oberwellenarm ist, bei konstanter Amplitude.

Attenuator.
SWOB erlauben das genaue Einstellen des Ausgangs in 1-dB-Schritten.

Die vollständige Beschreibung würde den Rahmen des Forums sprengen, das sind wirklich gewaltige Dinger.
Dieser SWOB III bringt es als volltransistorisiertes Gerät noch auf stattliche 45kg Cool


Da diese Geräte öfters in der Bucht auftauchen sind sie für Radiobastler erreichbar geworden. Die heutigen Preise beginnen bei 200,-, e nach Ausstattung auch deutlich höher.

lG Martin
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wenn ein Radio 20 Pfund wiegt ist es erwachsen.
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