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Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9218] |
So., 07 Februar 2016 10:30 |
Hörer
Beiträge: 215 Registriert: August 2014 Ort: Frankfurt am Main
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Ich bin im Buch "Rundfunk- Röhren" von Ludwig Ratheiser, Band 2 "Eigenschaften und Anwendung der neuen UKW- Röhren, 1951" auf ein interesssantes Gerät mit RV12P2000 und RV12P2001 im UKW- Eingangsteil gestoßen. Ein (zumindest von der Papierform) sehr leistungsfähiger Großsuper mit nur UKW und MW.
Bei RMorg ist er mit einem schwarz- weißen Katalogbild gelistet, Bilder existierender Geräte gibt es nicht.
Es wäre schon bemekenswert, wenn 1951 ( vor Einführung der ECC85) noch neue Geräte mit diesen "Wehrmachtsröhren" gebaut worden wären, evtl. wurden Restbestände aufgebraucht.
Weiß jemand Näheres darüber ?
Mit freundlichem Gruß
Ronald
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9219 ist eine Antwort auf Beitrag #9218] |
So., 07 Februar 2016 11:28 |
röhrenradiofreak
Beiträge: 479 Registriert: Februar 2013 Ort: östliches Niedersachsen
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Informationen über speziell diesen Gerätetyp habe ich nicht, aber hier einige allgemeine Überlegungen:
Laut RMorg kam das Gerät 1949 oder 1950 auf den Markt, gehörte also zu den allerersten UKW-Empfängern. Zu diesem Zeitpunkt gab es unter den üblicherweise in Radios verwendeten Röhren kaum solche, die sich sonderlich gut für UKW eigneten, und noch keine etablierten Schaltungskonzepte für UKW-Empfänger. Man war noch am Experimentieren. Deshalb wundert es mich nicht besonders, dass für ein Gerät, das vermutlich in kleinerer Stückzahl gebaut wurde, Röhren verwendet wurden, die zwar geeignet und gerade greifbar waren, aber nicht mehr gefertigt wurden.
Lutz
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9222 ist eine Antwort auf Beitrag #9220] |
So., 07 Februar 2016 22:28 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo zusammen,
im kurzen Zwischenbericht aus den Jahren des Zusammenbruch über die Arbeit Telefunkens auf dem Gebiet "Hochfrequenz-Geräte und -Anlagen
3 Jahre Telefunken - Hoga 1946 - 1949 ist unter der Rubrik IV .
Empfänger für kommerziellen Einsatz für den Einsatz bei der Deutschen Post, den Rundfunkgesellschaften, den Presse- Agenturen und anderen Interessenten.
u.a. der UKW Empfänger 9 H 99 WU benannt als:
Frequenzbereiche: 510-1620 kHz und 86,5-101 Mhz
9-Röhren-Überlagereungsempfänger für AM/FM Rundfunkempfang
In Fertigung: 55 Stück für Nordwestdeutschen Rundfunk und andere Kunden
Berlin, Oktober 1949
Ausserdem ist mir ein Gerät sehr gut bekannt.
Grüße aus München
Michael
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9244 ist eine Antwort auf Beitrag #9243] |
Do., 11 Februar 2016 12:12 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo Dirk,
was haben wir davon und was lernen wir daraus? Das treibt doch nur den Spekulanten die Dollar in die Augen. Die GFGF würde dann z.B. in Versteigerungshäusern zitiert wie eine Bibel. Ist das sinnvoll?
Dann hast Du die Unbekannte nämlich die Dunkelziffer auch noch.
Schön ist es, wenn wenigstens 1 Exemplar bekannt ist. Rückschlüsse daraus führen zu nichts.
Im RM.org gibt es sehr viele Katalogbilder, daß bedeutet u.a., man hat noch keine Fotos, aber man weis wie das Gerät aussieht und das ist sehr hilfreich. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass diese Geräte so selten sind.
In den wenigsten Fällen wird man die Fertigungsstückzahlen der Firmen erfahren.
Alles was wir tun könnten ist, dass wir gelegentlich Aufrufe starten wie einst unser leider zu früh verstorbener Redakteur
Gerhard Ebeling in der Funkgeschichte. Es wird gesucht: Hinweise auf z.B. Loewe Bürgermeister, Loewe Baldur, VE 301 GWn, Kdf Autoradio, Telefunken Karolus I/II/III Nachkriegs-Fernseher, Wehrmachtrundfunkgerät Mende 450M, Voss Großsuper um nur einige zu nennen.
Durch die Mitgliedschaft auf Gegenseitigkeit mit unseren Vertragspartnern kann natürlich auch diese Suche in Europa erweitert werden,, denn viele Hersteller haben auch kräftig Exportiert besonders in der Zeit von 1940 - 1945.
Grüße aus München
Michael
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9246 ist eine Antwort auf Beitrag #9244] |
Do., 11 Februar 2016 16:05 |
GFGF Archiv
Beiträge: 649 Registriert: Juni 2012 Ort: 09661 Hainichen
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Auch wenn es hier um Telefunken geht, mal ein Beispiel, wie sich Zeiten ändern: Zu Beginn der 90er Jahre war ein Stradivari IV des VEB Stern Radio Rochlitz die große Seltenheit und das Sammlungs-Highlight. Im Laufe der Jahre sind mir selbst 10 Exemplare ins Haus geflattert- und mittlerweile sind die Stradivari`s regelmäßig bei Ebay. Der Preis wandelte sich von um 500 DM über 600 EUR zu heute um 100-200 EUR je Gerät. Also ist es nichts Seltenes.
Der Telefunken wurde 55x gebaut, ich kenne auch ein Original (vielleicht das Gleiche) und es gibt heute vielleicht noch eins, vielleicht auch 5 oder 10. Der erste, der bei Ebay landet, dürfte die 1000 EUR Marke knacken, die Nachfolger nicht mehr. Ein Wertzuwachssammler kommt mit keinem Gerät auf seine Rendite, also ist es sinnvoll, die extrem seltenen Dinge zu suchen, zu dokumentieren und zu beschreiben, eine Wertangabe kann vernachlässigt werden, auch wenn bei rm.org am meisten Sammlerpreise gesucht werden. Das ist halt unsere heutige Gesellschaft, Kultur unwichtig, Technik unwichtig, aber wertvoll in EURO, für was eigentlich????
Gruss Ingo
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9256 ist eine Antwort auf Beitrag #9254] |
Sa., 13 Februar 2016 01:14 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo Dirk,
welchen Nutzen bringt denn diese Statistik für uns?
Wem hilft denn diese komplizierte Recherche.
Ich sehe keinen Bedarf an Kennziffer und Statistik.
Du wirst doch nie alle vorhandenen Geräte aufstöbern können.
Ich glaube, da wirst Du ganz alleine zählen und ins Verhältnis setzen.
Alleine wenn ich bei Telefunken die "billigen" und teueren Geräte ansehe, sind die Zahlen ungleich, denn nicht alle Leute konnten sich teuere Geräte leisten. Siehe auch die Volksempfänger und Deutschen Kleinempfänger von Telefunken. Wie willst denn Du das ins Verhältnis setzen mit einem Telefunken T 7000, T 8000? Ich mache mir gerne die Mühe und ermittle alle VE`s und DKE`s die Telefunken zwischen 1937 und 1939 hergestellt hat.
Wir wissen, dass mehr billige Geräte hergestellt und verkauft wurden als die teueren.
Ein Beispiel: Von den 300 hergestellten und verkauften Fernseher Telefunken FE VI Baujahr 1937, sind heute noch 16 Stück nachweisbar. Die Dunkelziffer ist uns nicht bekannt.
Grüße aus München-Neuaubing
Michael
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9258 ist eine Antwort auf Beitrag #9256] |
Sa., 13 Februar 2016 09:53 |
GFGF Archiv
Beiträge: 649 Registriert: Juni 2012 Ort: 09661 Hainichen
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Hallo Dirk,
im Grunde wollte ich Dir das Gleiche sagen wie Michael. Das Problem ist die Dunkelziffer. Wir haben um 2000 Mitglieder im deutschsprachigen Raum. Die über die Jahre in Ebay aktiven Käufer der Radios, die Besucher auf den Flohmärkten und die Nutzer von rm.org lassen eine Zahl von 6-10000 Menschen als Radiointeressenten realistisch erscheinen, die könnten "in Massen" Deine seltenen Geräte haben- wie willst Du die so erreichen, dass es repräsentativ wird? Die damaligen Umfragen der GFGF und auch bei uns in der DDR-IG für Rundfunkhistorie hinsichtlich seltener Geräte ergaben Teilnahmequoten von um 20 Prozent unter den Mitgliedern.
Eine Aufwand-Nutzen Analyse führt zumindest mich zu der Erkenntnis: Lassen wir es wie es ist.
Den Zeitpunkt der Vernichtung historischer Geräte kannst Du auch nicht bestimmen, aber die Mehrzahl ist in den 50er und 60er Jahren über den Jordan gegangen, ganz im Glauben an Fortschritt und Ignoranz der Geschichte. Im Krieg wurde das einzige Radio noch möglichst vor Bomben gerettet.
Gruss Ingo
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Aw: Telefunken- Spezialsuper 9H99WU [Beitrag #9259 ist eine Antwort auf Beitrag #9256] |
Sa., 13 Februar 2016 10:02 |
röhrenradiofreak
Beiträge: 479 Registriert: Februar 2013 Ort: östliches Niedersachsen
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Selbst wenn es gelänge, alle Besitzer eines bestimmten Gerätetyps zu erreichen (was niemals möglich sein wird, da viele nicht Mitglied in entsprechenden Foren oder Vereinen sind), werden nicht wenige davon die Abfrage nicht beantworten, sei es aus Gleichgültigkeit, Vergesslichkeit oder anderen Gründen.
Die daraus erstellte Statistik könnte also niemals auch nur annähernd richtig sein. Auch eine Verhältnisaussage zwischen billigen und teuren, großen oder kleinen Geräten usw. dürfte problematisch sein, denn es ist z.B. bei kleineren Geräten wahrscheinlicher, dass sie unentdeckt auf Dachböden oder in Kellern schlummern als bei Truhen, und unter Sammlern werden die "besseren" Geräte überrepräsentiert sein. Auch der heutige Gebrauchswert spielt eine Rolle, ein Radio aus der 2. Hälfte der 50er wird viel häufiger als Küchenradio etc. anzutreffen sein als ein Volksempfänger. Das sind alles Faktoren, die eine solche Statistik verzerren würden - meiner Meinung nach so sehr, dass sie keine oder nur eine sehr begrenzte Aussagekraft hätte.
Lutz
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