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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #10153 ist eine Antwort auf Beitrag #10150] |
So., 04 September 2016 18:20   |
Getter
Beiträge: 1855 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Hallo,
gut, dann kann es mit dem Generator weitergehen.
Zuallererst die Frequenz desselben auf etwa 50 Hz einstellen, den Ausgang zuerst auf auf 0.3mV Ausgangsspannung einstellen, dann alle weiteren Ausgangsspannungsstufen einstellen und jeweils die Ausgangsspannung nachmessen. Wichtig sind insbesondere die 0.3mV sowie 30mV (1:100) und 300mV sowie 30V (oder die maximale Ausg.-Spg., falls der Gen. nur eine maximale Ausg.-Spg unterhalb 30V liefern kann)
Anschließend dasselbe nochmal bei etwa 300Hz sowie bei 1kHz und 5kHz wiederholen.
Das ist sehr wichtig, denn falls der Audio-Gen. nicht richtig funktioniert, dann läuft man damit direkt in die Wüste.
Grüße aus HH !
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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #10161 ist eine Antwort auf Beitrag #10153] |
So., 04 September 2016 22:15   |
wolters
Beiträge: 126 Registriert: August 2016
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Hallo Getter 
Die Spannung beim Audiogenerator ist Stufenlos einstellbar von 0V - 7V bei 1MΩ Belastung, max. 5V bei 10kΩ Belastung. Freqenzbereich geht von 20Hz bis 200kHz in vier Bändern einstellbar. Habe das Gerät auch schon mit Oszi, Multimeter und Aktivboxen getestet und es scheint meiner Meinung nach gut zu funktionieren. Ich werde aber deinen Rat befolgen und alles nochmal nachmessen.
Was mich aber Ratlos macht ist die Ausgangsspannung unter Last. Muss ich einen Widerstand mit entsprechender Größe vorschalten oder wie habe ich das zu verstehn?
Liebe Grüße,
Alex
Liebe Grüße,
Alex
[Aktualisiert am: So., 04 September 2016 22:16] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #10171 ist eine Antwort auf Beitrag #10161] |
Di., 06 September 2016 03:29   |
Getter
Beiträge: 1855 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Hallo,
klingt gut !
Normalerweise sind solche Geräte kurzschlussfest, da braucht man keinen Widerstand einzufügen. Man kann es aber gern dennoch tun - nämlich zum Schutz des Ausganges vor versehentlich eingespeister Fremdspannung.
Alles weitere kommt in separatem Text, den ich im Hintergrund schreibe. Dauert noch eine Weile...
Grüße aus HH !
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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #10190 ist eine Antwort auf Beitrag #10171] |
Mo., 12 September 2016 00:20   |
Getter
Beiträge: 1855 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Zweiter Teil : Prüfung, ggf. Reparatur des Aufsprechverstärkers
Präambel :
In diesem Thread geht es um die Instandsetzung eines 'Dimafon'-Diktiergerätes.
Vorhanden ist jedoch als einzige Informationsquelle ein Gerätehandbuch zum moderneren Assmann Tonschreiber TS 3, welcher auf dem gleichen Grundprinzip basiert, wie das 'Dimafon'-Diktiergerät.
Das TS 3 wurde entwickelt für die vollautomatische Aufzeichnung von Nachrichtenverkehren und fand seinen Einsatz in militärischen Anwendungen, auch bei Nachrichtendiensten und anderen Behörden sowie im Bereich der Flugsicherheit und Seefahrt.
Das Gerätehandbuch zum TS 3 ist zwar ausführlich, bezieht sich aber primär auf den mechanischen Teil sowie auf die Installation bei Anwendungen für die automatisierte Aufzeichnung von Nachrichtenverkehren. Es wird also ausführlich das Zusammenspiel mit dem Anlass-Steuergerät behandelt (ein elektronisches Spracherkennungs-Gerät) sowie die Kaskadierung mehrerer TS 3 zur Erhöhung der Aufzeichnungsdauer und deren gegenseitige vollautomatische Steuerung.
Dieses hilft aber in dem hier vorliegenden Fall nicht, da derartige Funktionen bei einem 'Dimafon'-Diktiergerät nicht vorhanden sind.
Es ist also nötig, die vorliegenden Informationen zum TS 3 gedanklich zu reduzieren und im Kopf umzuschreiben auf das 'Dimafon'-Diktiergerät, um die Informationen hier verwenden zu können.
Erschwerend kommt hinzu, dass im TS 3 viele Relais für die automatische Steuerung vorhanden sein müssen, auch die Aufnahme-Wiedergabe-Umschaltung musste für den angestrebten vollautomatischen Betrieb mit Relais realisiert werden.
Außerdem ist das TS 3 eine Generation jünger, somit befinden sich darin andere Röhrentypen, nämlich die moderneren Miniatur- und Novalröhren statt der Rimlock-Typen im Dimafon. Für die EAF42 hat Assmann im Noval-Bereich keine Parallel-Type verwendet, sondern den Verstärker im TS 3 deutlich verändert, es kommt stattdessen einerseits eine EF86 und andererseits eine ECC82 zum Einsatz. Im Anlass-Steuergerät befindet sich natürlich weitere Elektronik, welche mit dem TS 3 in Wechselwirkung zusammen arbeitet. Aber das TS 3 ist auch autark betriebsfähig, so dass es auch betrieben werden könnte, wie ein einfacheres 'Dimafon'-Diktiergerät.
Die deutlich komplexere Schaltung zum TS 3 liegt vor, diejenige zum 'Dimafon'-Diktiergerät nicht. Man muss also überlegen, wie man die Schaltung aufgebaut hätte, wären nur die Rimlock-Typen verfügbar und die Zusatzfunktionen des TS 3 nicht nötig und dann hoffen, dass Assmann die Schaltung im 'Dimafon'-Diktiergerät tatsächlich so aufgebaut hat, wie man es anhand der vorliegenden Informationen vermuten kann.
Bei einer vergleichsweise einfachen Niederfrequenzschaltung wie dieser (4 Röhren) wage ich bislang diesen Versuch mit hinreichendem Optimismus.
Aus der im 'Dimafon'-Diktiergerät vermuteten Schaltung und deren vermuteter Dimensionierung werde ich im Folgenden einige Dinge ableiten (zu überprüfende Spannungen und Vorgehensweise bei der weiteren Fehlersuche).
Es ist daher durchaus möglich, dass ich dabei durch die Annahme einer nicht wie erwartet vorliegenden oder nicht wie erwartet dimensionierten Schaltung im 'Dimafon'-Diktiergerät zu einer Vorgehensweise oder zu erwarteten Messwerten komme, die für das 'Dimafon'-Diktiergerät nicht gültig sind. Das wäre dann ein Irrweg. Dieses bitte beachten !
Im nächsten Schritt werde ich auf das Mikrofon eingehen.
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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #10272 ist eine Antwort auf Beitrag #10260] |
Di., 27 September 2016 01:31   |
Getter
Beiträge: 1855 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Bitte noch Geduld.
Wir hatten hier endlich so etwas ähnliches wie ein paar Sommertage in HH, die nutze ich für Außenarbeiten.
Und es stehen hier noch zwei KFZ, von denen eines möglichst bis Ende Oktober winterfest fertig werden soll und dem H-Auto-Gutachter & TÜV vorführbar sein soll.
Außerdem sind wir, die dieses Forum 'machen', alle noch keine Ruheständler, Rentner oder dergl. (Das dauert bei mir noch Jahrzehnte)
Wir machen das völlig freiwillig und unbezahlt und nebenbei.
Man hat also nicht allzu beliebig Zeit...
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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #11098 ist eine Antwort auf Beitrag #10356] |
Fr., 24 März 2017 14:04   |
wolters
Beiträge: 126 Registriert: August 2016
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Hallo liebe Radiogemeinde,
ich melde mich nach langer Zeit auch mal wieder aus der Versenkung mit ein Neuigkeiten zum Dimafon.
Nachdem ich wieder ein wenig Zeit gefunden hatte, habe ich mich wieder mit diesem Gerät beschäftigt und mal einige Mikrofone durchprobiert und siehe da, astreine Aufnahme mit einem Alten Telefunken Mikrofon.
Also muss der Output des Angeschlossenen Mikros sehr hoch sein um auch eine gut hörbare und verständliche Aufnahme zustande zubringen.
Was mich eh immer gewundert hatte war, das bei allen angebotenen Geräten kein orginal Mikrofon mehr vorhanden war. Das hatte wohl, wie ich vermute, den Grund das diese kleinen Kraftpakete sehr schnell kaputt gingen. Aber das ist nur eine Vermutung von mir.
Wie dem auch sei, das Problem wäre somit gelöst.
Was mir aber noch auffiel ist, dass das Dimafon einen 5pol Groß-Tuchelstecker besitzt. Auf Dirks Schaltplan ist nur die 3pol ausführung zu sehen. Also habe ich einmal nachgemessen und festgestellt das zwei Buchsenkontakte über 200V(!) Spannung führen. Den einen Kontakt konnte ich dem Stopschalter zuordnen aber was der andere bewirkt war nicht rausfindbar.
Daher meine Frage:
Wofür könnte man 200V an einer Mikrofonbuchse gebrauchen?
Liebe Grüße,
Alex
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Aw: Assmann Dimafon kein Ton [Beitrag #14452 ist eine Antwort auf Beitrag #11136] |
Mo., 24 Februar 2020 01:15  |
Getter
Beiträge: 1855 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Hallo Alex,
ist dieser Thread noch aktuell, das Dimafon noch in der Sammlung ?
Der Elektroschrott warf mir kürzlich so ein Gerät vor die Füße. Es ist die Ausführung für EF40, EAF42, EAF42, EL42, dunkelbraunes Bakelitgehäuse, unbeschädigt.
Das Gerät hat allerdings feucht gestanden, an vielen Metallteilen zeigt es Korrosionsspuren. Trotzdem sicherlich noch ein Träger vieler Ersatzteile.





Die Röhren fehlen dem Gerät bereits, ebenso einige Schrauben, die der Röhrenzieher nach seinem Werk natürlich nicht wieder eingedreht hat. Ansonsten erscheint es innen komplett. Zubehör irgendwelcher Art ist nicht dabei.
Falls Bedarf / Interesse am Gerät oder an Teilen daraus, bitte schnell melden, ansonsten führe ich das Gerät wieder dem wertstofflichen Recycling zu.
Nun zum Mikrophon :
Zwischenzeitlich waren mir Service-Handbücher zu neueren Dimafonen in die Hände gefallen. Sie sind so ausführlich, dass man die Geräte damit fast hätte nachbauen können. Die in den Handbüchern beschriebenen Dimafone besitzen bereits Leiterplatten und EF86,EF86,ECC81,EL95.
Dort ist zu sehen :
In dem Mikrophon befindet sich eine Glimmlampe und eine Taste, mit der das Gerät gestartet / gestoppt werden kann.
Das erklärt die hohe Spannung an einem Pol der Mikrophonbuchse. Diese Spannung hat nichts mit der Mikrophonkapsel zu tun !
Kondensatormikrophone waren und sind ausschließlich für Anwendungen mit sehr hohem Anspruch an die Qualität nötig. Aufgrund ihres sehr hohen Preises und gleichzeitig erforderlicher vorsichtiger Behandlung wurden und werden sie für Anwendungen mit niedrigen Anforderungen an die Qualität nicht verwendet. Tatsächlich brauchen sie eine Polarisationsspannung, das von ihnen abgegebene Signal ist ausgesprochen hochohmig, deshalb ist ein Vorverstärker direkt an der C-Mikrophonkapsel zwingend erforderlich. Die erst später erfundenen Elektret-Kondensatormikrophone benötigen keine Polarisationsspannung, aber immer noch einen Vorverstärker. Diese kamen aber erst, als das Dimafon bereits Geschichte war.
Somit war offensichtlich, dass für den Einsatz am Dimafon auf keinen Fall ein Kondensatormikrophon vorgesehen gewesen sein konnte.
Das von Dirk hochgeladene Dokument gibt für Vollaussteuerung am Mikrophoneingang 1.5mV an, am Leitungseingang 100mV. Die Spannung von 1.5mV ist für eine dynamische Kapsel bei Besprechung aus geringem Abstand gut erreichbar. Somit erklärt sich der oben von Alex berichtete Erfolg mit einem solchen dynamischen Mikrophon.
In den Service-Handbüchern zu den neueren Dimafonen (ich habe diese Handbücher an das GFGF-Archiv weitergegeben) ist die im Assmann-Mikrophon verwendete Kapsel eine Kristallkapsel. Kristallkapseln sind sehr preisgünstig und liefern eine vergleichsweise hohe Ausgangsspannung, etwa 1V ist problemlos ereichbar, sie sind nur für Anwendungen mit niedrigen Ansprüchen an die Qualität zu gebrauchen und ihre Ausgangsimpedanz liegt bei etwa 1MOhm.
Erstaunt hatte mich die im Service-Handbuch eingezeichnete Parallelschaltung von mehreren Kondensatoren zur Kapsel, die die verfügbare Ausgangsspannung ganz erheblich herabsetzen muss. Ebenso wird dadurch aber auch die starke Überbetonung hoher Frequenzen durch die Kristallkapsel beseitigt.
Ich denke, so wurde im akustischen Verhalten und auch in der Ausgangsspannung das Verhalten der Kristallkapsel etwa an das einer dynamischen Kapsel angepasst, so dass beide Mikrophon-Typen am Dimaphon verwendet werden können. Die niedrige Übertragungsgüte der Kristallkapsel stört bei Verwendung am Dimafon nicht, Frequenzen nennenswert oberhalb 4kHz kann es ohnehin nicht aufzeichnen, somit ist eine Kristallkapsel hier die preisgünstigste und beste Wahl und wurde daher verwendet.
Kristallkapseln sind allerdings - ebenso wie Piezo-Tonabnehmer - sehr feuchtigkeitsempfindlich, das damals verwendete Seignette-Salz ist hygroskopisch und löst sich spätestens bei höherer Luftfeuchtigkeit einfach auf. Das könnte erklären, dass keine originalen Mikrophone mehr für die Dimafone zu finden sind, die Mikrophone wurden vermutlich schon vor langer Zeit defekt und gingen in den Müll, während das zwar funktionierende, aber ohne Mikrophon kaum noch nutzbare, ehemals aber teure Gerät irgendwo abgestellt und vergessen wurde.
Grüße aus HH !
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