Das GFGF-Forum
Das Forum der GFGF für Freunde der Funkgeschichte

Startseite » Röhrenradios und andere alte Empfänger » Radios » Ingelen UKW Fidelio 3D (Montagsabendsession in Riemerling)
Ingelen UKW Fidelio 3D [Beitrag #11787] Di., 19 September 2017 22:30 Zum nächsten Beitrag gehen
Anode ist gerade offline  Anode
Beiträge: 1232
Registriert: Juni 2012
Ort: Riemerling

Hallo zusammen,

heute will ich mal über unsere Montagabende bei mir zu Hause berichten.

Wir treffen uns regelmäßig mit ein paar Sammlerkollegen montags bei mir zu Hause im Keller und reparieren mehr oder weniger alte Geräte. Die Idee dazu kam vor einigen Jahren von Christoph Heiner, der vorschlug, sich doch einmal in diesem Rahmen regelmäßig zu treffen. Mittlerweile sind wir zusammen mit Christian Engel und Volker Franz meistens zu viert. Ab und an gesellt sich auch Peter von Bechen, unser Funkgeschichte-Redakteur, mit dazu.
Unser aktuelles Projekt seit gestern Abend: Der Ingelen UKW Fidelio 3D von Eyüp Kardas, der auch dabei war.

Das Gerät war sehr leise, der Empfang schlecht und die Wiedergabe etwas verzerrt. Recht schnell stellen wir fest, dass die Anondenspannung statt 250 Volt nur 120 Volt betrug. Zuerst hatten wir den Koppel-Kondensator der Endröhre im Verdacht, doch Ingelen verwendete hier gute keramische Kondensatoren und die wenigen Teerkondensatoren waren schon vor vielen Jahren ausgetauscht worden.

Es stellte sich dann erst einmal heraus, dass die EZ80 taub war. Wir ersetzten die Diodenstrecken durch zwei 1N4007 und einen Vorwiderstand. Die EZ80 heizt jetzt nur noch zur Dekoration, eine Ersatzröhre hatte ich nicht da.

Anschließend stieg die Anodenspannung des Gerätes wieder auf die vorschriftsmäßigen 250 Volt. Leider war der UKW-Empfang nicht gut und die Sender zeigten bei der Abstimmung mehrere Maxima. Es schien, als ob die ZF verstimmt wäre. Entweder hat einmal jemand an den Filtern herumgeschraubt (eine der Spulen war auch ziemlich weit herausgedreht) oder der Zahn der Zeit hat die Filter dejustiert.

Wir speisten dann ein gewobbeltes 10,7-MHz-Signal ein und stimmten die ZF und den Ratiodetektor nach. Mit einem wobbelbaren Messsender und einem Oszilloskop ist der UKW-Abgleich bei solch einfachen Geräten nicht schwierig. In den 1960er Jahren, als viele Werkstätten solche Messgeräte noch nicht hatten, war das nicht so einfach.

Anschließend spielte das Gerät wieder einwandfrei und wartet jetzt nur noch auf eine neue 6E1P als Ersatz für die taube EM80.
Mir machen diese „Kellerabende" immer sehr viel Spaß. Mit diesem kleinen Bericht möchte ich anregen doch auch einmal im Bekanntenkreis zu schauen, ob man sich nicht mal zusammen zum Reparieren trifft. Eine tolle Sache!

Viele Grüße

Dirk Becker



PS: Die meisten Bilder im Anhang hat Eyüp gemacht.

index.php?t=getfile&id=6519&private=0
index.php?t=getfile&id=6518&private=0
index.php?t=getfile&id=6520&private=0
index.php?t=getfile&id=6521&private=0
index.php?t=getfile&id=6522&private=0


Dirk Becker / Anode
Aw: Ingelen UKW Fidelio 3D [Beitrag #11797 ist eine Antwort auf Beitrag #11787] Do., 28 September 2017 18:54 Zum vorherigen Beitrag gehen
Radio926 ist gerade offline  Radio926
Beiträge: 40
Registriert: Juni 2016
Ort: Hainichen
Super Sache- dabei kann man bestimmt viel lernen. Leider ist Riemeling für Montags Abend etwas weit weg...

Viele Grüße
Ralf Höppner
Vorheriges Thema: Grundig Transistorradio Micro Boy 201
Nächstes Thema: AEG 4-56 W
Gehe zum Forum:
  


aktuelle Zeit: Do. März 28 14:32:13 CET 2024