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icon4.gif  EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12726] Sa., 26 Mai 2018 19:14 Zum nächsten Beitrag gehen
MonsieurTélévision
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Guten Abend,

Ich muß in Rekordzeit den Amati meines Vaters reparieren.

1.) Hat jemand die Seilzuglaufpläne?
- Zug zu den Bandfiltern locker - Feder?
- Zug des Ortssenders locker - Feder?
- Skalenzug locker und früher schlecht repariert, die rechteste
Rolle wurde nicht mehr berücksichtigt, hat aber so in meiner
Kindheit funktioniert

2.) Das UKW-Teil hat wohl nie funktioniert, mein Vater hatte es
unmittelbar vor der Ausreise in den Westen 1957 gekauft.
Laut Plan/Bodenplatte gehört eine ECC 91 hinein, eine EC 92 ist
in Klammern gesetzt! Dies bedeutet das aber auch eine andere
Schaltung vorhanden sein sollte.

3.) Es fehlen die Entstörkondensatoren! Warum?

4.) Hat jemand allgemeine Infos zur Restauration? Wobbelplan?

Vielen Dank,
MonsieurTélévision


Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!
Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12727 ist eine Antwort auf Beitrag #12726] Sa., 26 Mai 2018 22:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anode ist gerade offline  Anode
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Ich kenne das Gerät leider nur vom Sehen. Im Anhang findest Du das Servicemanual aus dem GFGF-Archiv. Das Gerät wurde anscheinend in der Rfe 13/1955 vorgestellt. Ich schaue mal, ob ich den Beitrag auch finde. Ich hoffe, das hier hilft Dir schon einmal weiter.

Viele Grüße

Dirk


PS: Fehlen die Entstörkondensatoren serienmäßig oder wurden sie irgendwann entfernt (abgeschnitten)? Ich hoffe, dass Ingo hier mitliest. Er dürfte der Spezialist für das Gerät hier sein.



Dirk Becker / Anode

[Aktualisiert am: So., 27 Mai 2018 00:47]

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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12728 ist eine Antwort auf Beitrag #12727] Sa., 26 Mai 2018 22:41 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Anode ist gerade offline  Anode
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... und hier auch noch der Artikel aus der RFE 1955. Mit mehr kann ich im Moment leider nicht dienen.

Viele Grüße

Dirk


Dirk Becker / Anode
Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12729 ist eine Antwort auf Beitrag #12728] Sa., 26 Mai 2018 23:09 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
MonsieurTélévision
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Hallo Dirk!

Vielen Dank für die tollen Unterlagen!
Es fällt auf das es wohl doch kein UKW-Teil mit EC 92 gab.
Der Hinweis auf die EC 92 ein Fehldruck auf eine Ersatzröhre?

Die Kondensatoren hehlten wohl werksseitig, sehe ich mir noch näher an.

Gruß,
MonsieurTélévision


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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12732 ist eine Antwort auf Beitrag #12729] So., 27 Mai 2018 12:02 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
GFGF Archiv ist gerade offline  GFGF Archiv
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Hallo,
da ich zur Zeit nicht an meine digitalen Daten herankomme ist das hier Stückwerk...
Die ECC 91 gab es in der DDR nicht, so dass der Tuner 2 EC92 haben müsste, zumindest ist das bei meinem Amati so.
Das schließt aber nicht aus, das es vielleicht eine kleine Serie mit der ECC 91 gab- schließlich gab es die Röhren ist Westberlin und damals noch
keine Mauer.

Gruss Ingo

Dirk gehe doch bitte mal alles durch zum Thema Amati, da müsste es auch Fotos geben....
Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12735 ist eine Antwort auf Beitrag #12726] So., 27 Mai 2018 18:56 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
audion
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Hallo,

als der Amati 1194 entwickelt wurde, gab es noch keine EC92 als Serienproduktion, aber die ECC91 war schon vorhanden, z.B. als 6J6 oder als OSW2025, d.h. also auch DDR-Produktion (Röhrenwerk Neuhaus baute diese Röhre dann auch als ECC91). Der UKW-Tuner hat als Eingangsröhre eine EF80, danach eine Triode als Oszi/Mischer. Das war in den UKW-Anfangsjahren eine verbreitete Schaltungskonstellation. Da aber wie gesagt die EC92 noch nicht greifbar war, setzte man eine ECC91 nur mit einer Triode ein, die andere war kurzgeschlossen (Anode und Gitter an Masse). Da die Sockelschaltung der ECC91 so gewählt ist, kann man einfach eine EC92 einstecken und das entspricht genau der ersten Triode der ECC91 - von den Leistungswerten mal abgesehen. Prinzipiell ist es also egal, ob eine EC92 oder eine ECC91 gesteckt wird. So war das bei den ersten Amati-Geräten, als es noch keine EC92 gab. Deshalb findet man in allen Prospekten und Bedienungsanleitungen für die 2. UKW-Röhre den Hinweis "ECC91 oder EC92".
Dass bei Röhrenwechsel evtl. anders abgeglichen werden muss, ist eine andere Sache, aber die Schaltungen im Tuner sind die gleichen.
Noch ein Hinweis: Die ersten Modelle (1953/1954) hatten auf der Skala noch das AT-Logo (Apparatewerk Treptow), die spätere Ausführung hatte ein etwas kantigeres Gehäuse und auf der Skala das EAW-Logo. Die letzten Modelle hatten dann sogar noch die EL84 statt der EL11 als Endröhren.

Mit besten Hobbygrüßen
Wolfgang Eckardt


... und vergessen Sie nicht, die Antenne zu erden!

[Aktualisiert am: So., 27 Mai 2018 22:10]

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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12736 ist eine Antwort auf Beitrag #12726] Mo., 28 Mai 2018 02:25 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
MonsieurTélévision
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Ort: Zuhause
Vielen Dank!
Es ist so wie Herr Eckhardt die Situation dargestellt hat,
dies bedeutet aber auch, daß der Defekt des UKW-Teiles nicht
in der "falschen" Röhre zu suchen ist!

Mit freundlichen Grüßen.


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Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12742 ist eine Antwort auf Beitrag #12736] Mo., 28 Mai 2018 22:27 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
hartmut_1 ist gerade offline  hartmut_1
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Registriert: Juni 2012
Ort: N 47° 42′ 7", E 7...

Hallo MonsieurTélévision,

nur noch als Tip: Der UKW-Tuner ist ja ausgesprochen servicefreundlich - zumindest was den Schaltplan betrifft.
Die zweite Messung, nachdem die Betriebsspannungen der Röhren überprüft wurden, gilt dem Oszillator: schwingt er oder schwingt er nicht?
Dazu kann man den Gitterstrom messen und dazu ist im Amati die Brücke "ig-Mssg." vorgesehen.
Das sollte also relativ einfach gehen...
Wegen der Entstörkondensatoren:
Sofern keine Störungen durch nahegelegene HF-Quellen (AM-Rundfunksender gibt es ja nicht mehr) auftreten, ist es oft geübte Praxis, diese Kondensatoren zu entfernen.
Besonders die auf der Sekundärseite des Netztrafos sind ja als "Trafokiller" berüchtigt.
Hier steht der Restaurateur vor einer schweren Entscheidung: Entweder moderne, zuverlässige Kondensatoren einbauen oder anstelle der einen Sicherung, die von der Mittelanzapfung nach Masse geht, zwei Sicherungen einzubauen.
Die gehören dann direkt an die äußeren Anschlüsse des Netztrafos, noch vor die Entstörkondensatoren und schützen so den Trafo auch vor durchschlagenden Kondensatoren (die Sicherungswerte müssen dann natürlich halbiert werden - beim Amati also zweimal 0,08A).
Oder man entfernt die Kondensatoren komplett - oft die einfachste Lösung...
Viel Erfolg mit dem Amati!

Hartmut.
Aw: EAW Amati - Probleme ohne Ende! [Beitrag #12757 ist eine Antwort auf Beitrag #12742] Di., 05 Juni 2018 16:06 Zum vorherigen Beitrag gehen
MonsieurTélévision
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Danke für die umfangreiche Unterstützung!

MonsieurTélévision


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