Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #13526] |
Sa., 09 Februar 2019 19:32  |
radiofiffikus
Beiträge: 133 Registriert: Oktober 2012
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Guten Abend,
ein bekannter brachte mir heute den auf den Fotos zu sehenden Drehko.
Hergestellt bei "Elektra" Schalkau / DDR.
Hat jemand von unseren Sammlerfreunden nähere Informationen, Anschlußbelegung,
Verwendung in Geräten usw. zu diesem Drehko???
danke Joachim




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Anhang: 100_6493.JPG
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Anhang: 100_6492.JPG
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Aw: Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #13528 ist eine Antwort auf Beitrag #13526] |
Sa., 09 Februar 2019 21:40   |
Grießgram
Beiträge: 14 Registriert: Dezember 2018
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Hallo, das ist ein Splitt-Stator Drehko. 2 Systeme zu je 22 pF
Sieh dir mal den Rotor an. Der ist so aufgebaut: Welle, darauf 3 Isolierstege und darauf die Rotorplatte.
In jeder Statorkammer sind 2 voneinander isolierte Blöcke und es taucht der Rotor in beide Blöcke ein.
Das Kondensatorsystem ist potentialfrei gegen den Gehäuseblock. Kann prima an Anoden oder auf hohem Potential verwendet werden.
Wurde bei UKW in Röhrenradios verwendet.
Gruß Manfred
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Aw: Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #13529 ist eine Antwort auf Beitrag #13526] |
So., 10 Februar 2019 10:42   |
Grießgram
Beiträge: 14 Registriert: Dezember 2018
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Hallo , ich habe nicht die Absicht diesen Beitrag zu kapern.
Zur Ergänzung Fotos vom großen Bruder des oben gezeigten Drehkos.
Zwei Pakete traditionell mit je 500 pF und Rotor über Kugellager und Bronzefeder am Gehäuse.
Zwei Pakete mit je 20 pF als Splitt-Stator isoliert auf der selben Welle.
Da ist das Prinzip sicher anschaulicher zu sehen.



Gruß Manfred
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Aw: Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #13533 ist eine Antwort auf Beitrag #13530] |
Mo., 11 Februar 2019 11:29   |
radiofiffikus
Beiträge: 133 Registriert: Oktober 2012
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Danke an Manfred und Holger für die Antworten.
Das war mir so nicht bekannt.Man "stolpert " ja nicht so oft über diese
Drehko - Variante, zumindestens ich nicht.
Zwischenzeitlich hatte ich noch weiter gesucht in meiner Literatur und
bei " Pabst / Finke " " Rundfunk- und Fernsehbauteile eine relativ kleine Notiz
zu diesen Drehkos gefunden.
Danke nochmals und schöne Grüsse Joachim
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Aw: Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #13545 ist eine Antwort auf Beitrag #13543] |
Sa., 16 Februar 2019 19:32   |
Grießgram
Beiträge: 14 Registriert: Dezember 2018
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Hallo Dirk, warum man diese Oszi- und Mischstufe so konstruiert hat kann ich Dir auch nicht so genau erklären.
Aber sagen wir es mal so: Die Bauform Split-Stator sorgt dafür, daß an der Welle weder Hf noch Gleichspannung anliegt.
Und deshalb brauche ich auf die Lage und Führung der Welle keine Rücksicht nehmen.
Split-Stator ist im Prinzip die Reihenschaltung von zwei Drehkondensatoren, die an den Rotoren galvanisch fest verbunden sind.
Es entfallen Kontaktfedern und Kugel- oder Gleitlager im Leitungsweg des Schwingkreises.
Damit tritt als Folge hohe Betriebssicherheit auf. Kein Kratzen beim Durchdrehen und immer gleiche Widerstandsverhältnisse.
Die Bauart ist keine Erfindung aus der DDR.
Ich muss mal in die Vorratskiste tauchen, da liegt ein Exemplar aus Wehrmachtszeiten drin.
Da hat der Stator nur 120 ° und der Rotor 270°.
Bedeutet: Der Rotor taucht in den Stator ein, fährt am anderen Ende wieder heraus und am Eintritt noch weiter hinein.
Durch den Plattenschnitt ergibt sich ein relativ linearer Frequenzgang und durch die 270 ° Drehwinkel eine lange Kreisskala.
Gruß Manfred
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Aw: Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #14298 ist eine Antwort auf Beitrag #13545] |
So., 15 Dezember 2019 21:35   |
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hartmut_1
Beiträge: 104 Registriert: Juni 2012 Ort: N 47° 42′ 7", E 7...
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Hallo Joachim, alle,
die Frage, wo der Drehko verwendet wurde, ist noch nicht vollständig beantwortet - geht wohl auch nicht so einfach, da dafür eine ziemliche Reihe von Geräten aufzuzählen wären...
Die - aus meiner Sicht - wichtigsten Geräte fehlen hier aber noch.
Die Fa. Hempel hat diesen Drehko in ihren frühen Geräten standardmäßig verbaut.
(Im Anhang ein Foto von Heli 3000)
Irgendwann stellte man dann fest, dass auch der UKW-Bereich keine "schwarze Magie" ist und dass man da auch mit normalen, preiswerteren Drehkos einigermaßen zurechtkommen kann.
Im Netz findet sich ein Beitrag zur Konstruktion eines hochverstärkenden UKW-Tuners (mit Kaskodevorstufe).
Da führte die durchgehende Achse zu Problemen wegen Rückwirkungen zwischen den einzelnen Kreisen über die Drehko-Achse.
Das wäre mit einem Drehko, wie Du ihn fotografiert hast, nicht passiert.
Nur - mir ist von dieser Art Drehko keine vierfache Ausführung bekannt.
(Ich hab den Link jetzt nicht parat, er sollte sich aber finden lassen, falls Interesse besteht.)
Gruß
Hartmut

[Aktualisiert am: Mi., 18 Dezember 2019 22:26] vom Moderator Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: Drehkondensator von Elektra Schalkau [Beitrag #14299 ist eine Antwort auf Beitrag #14298] |
Mo., 16 Dezember 2019 19:06  |
röhrenradiofreak
Beiträge: 460 Registriert: Februar 2013 Ort: östliches Niedersachsen
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Solche Split-Stator-Drehkos wurden in frühen UKW-Teilen verwendet, um die HF in einem Schwingkreis erdsymmetrisch aufzuteilen. In dem UKW-Vorsatzgerät von TPW Thalheim, dessen Schaltplan oben angehängt wurde, ist das beim zweiten Schwingkreis (Oszillatorschwingkreis) der Fall und dient dazu, das Empfangssignal in den Gitterkreis der Mischstufe einspeisen zu können, ohne dass das Oszillatorsignal in Richtung Vorstufe bzw. Antenne gelangt. Später hat man Möglichkeiten gefunden, dies auch bei Verwendung eines normalen Drehkos zu erreichen, dessen Rotor an Masse liegt. Das machte dann die Split-Stator-Drehkos in den meisten Geräten überflüssig.
Lutz
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