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Telefunken Notzeitradio im Gehäuse B644GWK [Beitrag #13996] Mo., 30 September 2019 21:45 Zum nächsten Beitrag gehen
Radio-aktiv ist gerade offline  Radio-aktiv
Beiträge: 419
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Hallo zusammen,

bereits 2015 habe ich bei ebay ein Gerät gekauft in einem Gehäuse eines B644GWK. Das Chassis passt aber nicht zu den Bildern im RM.

https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_b644gwk.html

https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_b644gwk_u.html

Heute habe ich mir das Gerät wieder angeschaut. Das Chassis ist relativ gut aufgebaut und sauber in das Gehäuse eingebaut. Für eine Bastlerarbeit fast zu gut. Für mich ist der Gedanke komisch dass jemand der einen B644GWK Superhet zur Verfügung hat diesen ausschlachtet und einen einfacheren Einbau mit drei Wehrmachtsröhren macht und dafür noch ein neues Chassis anfertigt. Das wäre ein unlogischer Rückschritt.

Ich habe nun mein Gerät mit anderen Telefunken Typen aus der Zeit verglichen. Besonders aufgefallen ist mir der B4712gw

https://www.radiomuseum.org/r/telefunken_b4712gw.html

Das Gerät hat ein vergleichbar professorisches Chassis und auch einen ähnlichen Trockengleichrichter. Auch die Rückwand ist aus dem gleichen Material wie mein Gerät und genauso krumm ausgesägt. Sehr vergleichbar. Meine Rückwand passt zu meinem professorischen Chassis von den Bohrungen. Gehört also zusammen. Der B4712GW ist auch kein Superhet wie auch mein Gerät wohl mit drei Wehrmachtsröhren keines ist. Mich irritiert bisher dass im RM beim B4712GW offiziell ein Super verbaut ist mit 7 Wehrmachtsrühren oder später U-Röhren.

Wenn ich das Ganze nun vergleiche bin ich fast der Meinung dass mein Gerät Original sein könnte, dass Telefunken kurzzeitig noch vor dem Super ein Chassis mit drei Röhren in das Gehäuse gebaut haben könnte. Wie ist eure Meinung? Natürlich würde ich mich freuen wenn jemand etwas Genaueres zu dem Thema wüsste.

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Grüße
Karl
Aw: Telefunken Notzeitradio im Gehäuse B644GWK [Beitrag #14001 ist eine Antwort auf Beitrag #13996] Di., 01 Oktober 2019 19:12 Zum vorherigen Beitrag gehen
röhrenradiofreak ist gerade offline  röhrenradiofreak
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Ort: östliches Niedersachsen
In der Nachkriegszeit, bis zur Währungsreform, wurde durch Bastler, Werkstätten und auch Hersteller mangels Materialverfügbarkeit alles, was irgendwie greifbar war und sich zum Bau von Radios eignete, insbesondere auch Restbestände, zu Radios zusammengebastelt. Dabei entstanden oft Einzelstücke oder Kleinserien, die nicht dokumentiert sind. Mich würde nicht überraschen, wenn das auch bei Telefunken stattfand. Es könnte aber auch sein, dass dies das Werk eines Bastlers ist, der Teile verwendete, die zu verschiedenen Geräten gehörten. Die dabei entstandenen Geräte sahen mitunter recht professionell aus.

Es ist in der Tat unwahrscheinlich, dass ein - damals neuer - B644GWK geschlachtet und das Gehäuse für ein Radio mit einfacherer Technik verwendet wurde. Ich halte es für denkbar, dass das Gehäuse aus einem Restbestand stammte oder womöglich sogar auf nicht ganz legalem Wege beschafft wurde.

Nicht überraschend ist, dass die Skala des Gerätes auf die Zeit zwischen Juli 1945 und 1950 zu datieren ist: einerseits entspricht sie dem bis 1950 angewandten Wellenplan von Luzern, andererseits sind bereits AFN Müchen und AFN Frankfurt vermerkt, die im Juni bzw. Juli 1945 auf Sendung gingen.

Es kann aber auch nicht völlig ausgeschlossen werden, dass ein Basler das Gerät noch später aus Restmaterial zusammenbaute.

Lutz
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