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Michael von Daake [Beitrag #2211] Mo., 25 Februar 2013 12:16 Zum nächsten Beitrag gehen
Michael von Daake ist gerade offline  Michael von Daake
Beiträge: 115
Registriert: Februar 2013
Ort: 32429 Minden/Westfalen
Hallo zusammen

Nun will ich mich auch mal kurz vorstellen, nachdem ich hier ja schon einige Kontakte geknüpft habe.

Für Röhren und alte Technik interessiere ich mich erst seit etwa 2,5 Jahren. Das entwickelte sich aus meinem Interesse für Hifi-Geräte, da kommt man ja zwangsläufig irgendwann mit Röhren in Berührung.
Der "alte Kram" war lange Zeit kein Thema für mich, bis ich dann mal bei einem Händler einen Röhrenverstärker von Shindo gehört habe. Da begann das Umdenken bei mir.
Seitdem habe ich so einiges gehört, die Krönung war eine Anlage von Western Electric aus den 30er Jahren. Dagegen sieht alles was danach kam ziemlich blaß aus und es verwundert nicht, daß viele dieser alten Geräte heute nachgebaut werden.

In all den Jahrzehnten seit den 30er Jahren scheint es nur darum gegangen zu sein, die Geräte immer billiger herzustellen, aber nicht darum sie besser zu machen.

index.php?t=getfile&id=1003&private=0

Betrachtet man diese "Line-Stage" aus dem Jahre 1922, sieht man alles das, was heute als High-End bezeichnet wird. Gegentakt-A Schaltung mit direkt geheizten Trioden, Übertragerkopplung, keine Gegenkopplung und sogar induktive Lautstärkeeinstellung. Sowas gibt es heute nur noch in handgemachten Kleinserien:

http://t.silvercore.de/index.php?stepper-11

Dabei war die WE 7a nur als Verstärker für Telefonverbindungen von Stadt zu Stadt gedacht.

Jedenfalls kennt meine Begeisterung für Verstärker und Lautsprecher von WE keine Grenzen, auch wenn ich wohl nie so ein Gerät im Original besitzen werde.
Es bleibt ja noch der Selbstbau einer solchen Schaltung und ich plane gerade eine Endstufe mit 2A3-Endröhren in Gegentakt-A Schaltung, frei nach Western Electric 92A, einem alten Kinoverstärker.
Alles Eisen dafür habe ich bereits geordert. Passende Übertrager (Gegentakt mit Luftspalt) habe ich bei Lundahl in Schweden gefunden und die Netztrafos wickelt mir Herr Reinhöfer.

Auf diesem Wege bin ich dann auch auf die alten Radios gestoßen. Wenn man bei ebay nach alten Röhren sucht, stößt man ja zwangsläufig auch auf komplette Geräte.
Als ich dann den Telefunken 340W "Katzenkopf" sah, war es passiert, den mußte ich haben!

Angesichts dieser alten Technik wurde mir aber schnell klar, daß es viel Können und Wissen erfordert, so ein altes Gerät fachgerecht zu restaurieren. Deshalb steht das Radio immer noch defekt herum, außer einer gründlichen Reinigung habe ich mich noch nicht getraut etwas daran zu machen.
Lieber erstmal lernen und üben dachte sich auch mein Schwiegervater und schenkte mir bereits eine Woche später zwei weitere Radios, ein Nordmende Carmen aus den 50er Jahren und ein Zenith 808 von 1935. Beide natürlich defekt, aber der Nordmende war ein gutes Übungsobjekt für mich als Einsteiger.
Da mußte das Lautstärkepoti, der Ladeelko und einige Folienkondensatoren ersetzt werden und dann spielte er wieder. Das war nicht allzu schwer und so faßte ich Mut weitere Geräte anzuschaffen.

Ich kaufte ein Concertino 53 von Telefunken und auch dessen Instandsetzung verlief problemlos. Danach kamen noch ein Concertino 6, ein Opus 2430, ein TeKaDe Weltakkord und ein Loewe Opta Rheingold 3852 dazu.

Als letztes kaufte ich einen Tandberg Solvsuper2 und ein Argo von Telefunken aus Prag.

Jetzt wird langsam der Platz knapp und ich muß mich wirklich zügeln. Was ich noch gern hätte wären ein Telefunken Operette 50, einen passenden Lautsprecher Arcodyn zum Katzenkopf, ein Schaub Kongress wegen der schönen runden Skala und natürlich ein Ingelen Geographic, dessen Ausstrahlung sich wohl niemand so recht entziehen kann.

Auf jeden Fall traue ich mich jetzt mal an die älteren Geräte heran. Der Argo und der Solvsuper werden die ersten beiden sein, die ich restauriere. Bei beiden muß auch die Lackierung erneuert werden, da muß ich mal sehen, was ich da selbst tun kann und was ich einen Tischlermeister machen lasse.
Auf jeden Fall nehme ich mir für beide Geräte viel Zeit und mache nur das, was ich auch wirklich verstanden habe. Lieber nichts tun als das falsche.

Zu erwähnen wären noch meine Messgeräte, bestehend aus Rohde & Schwarz SMLR, Hewlett Packard Röhrenvoltmeter 412A, Hameg 203 und Neuberger RPM370.
Über das Neuberger bin ich übrigens auf die GFGF gestoßen, weil ich ein verbasteltes Exemplar gekauft hatte. Die Gleichrichterröhren waren durch schnöde Siliziumdioden ersetzt worden. Über Google fand ich die Website von H.T.Schmidt und dem schickte ich eine E-Mail mit der Bitte um Hilfe.
Prompt bekam ich eine ausführliche Anleitung, wie die Röhrenfassungen wieder originalgetreu verdrahtet werden mußten und seitdem ist alles wieder mit den originalen RGN1064 bestückt und funktioniert einwandfrei.

Ja, es ist einfach großartig wie einem Anfänger hier geholfen wird. Sehr schön, daß es jetzt auch dieses Forum gibt.

Gruß
Michael


"Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt's nicht." Konrad Adenauer
Aw: Michael von Daake [Beitrag #2213 ist eine Antwort auf Beitrag #2211] Mo., 25 Februar 2013 20:43 Zum vorherigen Beitrag gehen
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Hallo Michael,

eine nette und beeindruckende Vorstellung, die meisten von uns Sammlern haben vor mehr oder weniger Jahren ähnlich angefangen, jedoch meist mit weniger Bewußtsein hinsichtlich der Erhaltung der Geräte. Es gab aber auch einmal Zeiten mit mehr "Überfluß" vergangener Zeiten.
Mit Unterlagen und Wissen in Papierform kann Ihnen auch das Archiv zusätzlich helfen. Gerade für den Beginn gibt es jede Menge gute Bücher.

Gruss Ingo Pötschke
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