Warum ein Widerstand in der ECL11 ? [Beitrag #17579] |
Mo., 06 März 2023 19:22  |
Hörer
Beiträge: 195 Registriert: August 2014 Ort: Frankfurt am Main
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Hallo Röhrenspezialisten,
Ich musste kürzlich eine ECL11 wegen internem Wackelkontakt auswechseln (wieder eine weniger) und habe bei deren Betrachtung festgestellt, dass sich ganz oben an den Enden der Elektrodendrähte, auf der Glimmerplatte ein kleiner Kohleschichtwiderstand befindet, der über Kupferdraht- Wendeln kontaktiert ist, auf der einen Seite mit dem Kühlflügel des g1, mit dem anderen Ende mit einem nach unten führenden Kontaktstift verbunden ist.
In den mir bekannten bekannten Innenschaltungen der ECL11 ist der Widerstand nicht eingezeichnet. Bekannt ist er aber, z.B. in dem weiter unten liegenden Bild folgenden Beitrages, auch wenn es hier um etwas anderes geht:
https://www.radiomuseum.org/forum/el12375_fehlstempelung.htm l
Das hochgeladene Bild stammt aus diesem Beitrag.
Wahrscheinlich muss man in dem ersten ECL11- Datenblatt von 1938 nachsehen, dieses habe ich aber nicht.
Kann jemand den Sinn und die Anschaltung des Widerstandes erklären ?
Mit freundlichen Grüßen
Ronald
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Anhang: ECL11.PNG
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Aw: Warum ein Widerstand in der ECL11 ? [Beitrag #17580 ist eine Antwort auf Beitrag #17579] |
Fr., 10 März 2023 10:02   |
Abraxas
Beiträge: 52 Registriert: September 2013
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Hallo Ronald,
im Röhren-Handbuch von Ludwig Ratheiser steht bei der Beschreibung der ECL11:
Eingebauter Urdox in der Steuergitterzuleitung des Endsystems zur Unterdrückung von UKW-Schwingungen
Weiter unten heißt es:
Äußere UKW-Dämpfungswiderstände in der Steuergitterzuleitung ....sind trotz eingebautem Urdox erforderlich.
In der Darstellung der Innenbeschaltung der ECL11 ist der Urdox auch hier nicht eingezeichnet.
Viele Grüße
Jochen
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Aw: Warum ein Widerstand in der ECL11 ? [Beitrag #17582 ist eine Antwort auf Beitrag #17580] |
Sa., 11 März 2023 09:26  |
Hörer
Beiträge: 195 Registriert: August 2014 Ort: Frankfurt am Main
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Hallo Jochen,
vielen Dank für diese Information. Die Länge der Innenverdrahtung in der ECL11 bis zum oben gelegenen Anschlusspunkt des g1 ist doch sehr lang, da helfen unten am Röhrensockel angelötete Vorwiderstände nur wenig. Der Widerstand soll ja mit der g1/k- Kapazität einen Tiefpass bilden, der die Schwingung unterdrückt. Mit einem äußeren Widerstand bekommt man dann insgesamt einen Tiefpass 2. Ordnung.
Es ist erstaunlich, auf welch hohen Frequenzen ("im UKW- Bereich", das müssten nach damaligen Maßstäben mindestens über 20 MHz sein) solche NF- Endröhren schwingen können. Das muss bei Entwicklung der ECL11 Ende der 30er Jahre bereits aufgefallen sein.
Die ECL11 war zu ihrer Zeit eine sehr fortschrittliche Verbundröhre, da musste man erst Erfahrung sammeln. In den USA gab es zu jener Zeit z.B. auf Basis der 6V6 keine vergleichbare Röhre mit integrierter Vorstufentriode.
Mit freundlichem Gruß
Ronald
[Aktualisiert am: Sa., 11 März 2023 09:27] Den Beitrag einem Moderator melden
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