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AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2574] |
So., 31 März 2013 23:04 |
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MIRAG
Beiträge: 26 Registriert: März 2013 Ort: Sachsen
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Guten Abend,
Ich habe mich soeben angemeldet, weil beim Staubwischen mal wieder die Frage aufkam, was steht bei mir da eigentlich oben auf dem Schrank?
Auf dem Dachboden enddeckte ich in einer Ecke einen seltsamen runden Gegenstand. Ich leuchtete mit der Taschenlampe und sah ein kleines Schildchen mit der Aufschrift "N&K". "Moment - N&K, was war das gleich? Neufeldt & Kuhnke! Das muss ein alter Lautsprecher sein!". Ich bahnte mir den Weg zu dem guten Stück und betrachtete es genauer. Der Lautsprecher hat eine dunkelrote Farbe und war aus Holz. Leider fielen mir die zwei äußeren Schrauben von dem Einsatz hinten entgegen - da hat wohl schonmal einer dran rumgewerkelt. Meine Neugier war geweckt und ich suchte nach dem dazugehörigen Radio. Ich fand es, abgedeckt und leicht Staubig neben dem Fundort des Lautsprechers. Beide Sachen hatte ich schnell entstaubt. Es handelt sich um ein AEG Geatrix. Mehr kann man nichtmehr erkennen. Ich nahm vorsichtig die Rückwand des Radios ab, entfernte Fusseln und Staub mit dem Staubsauger. In meiner Blödheit kramte ich altes Netzkabel heraus und Steckte es an (was ich später bereute, als ich las, dass nach langer Ruhezeit die Kondensatoren die Krätsche machen). Nichts. Ich zog es zum Glück 10 Sekunden später wieder raus. Ich hoffe, ich habe nichts kaputt gemacht...
Seit dem dekoriert es zusammen mit dem Lautsprecher meinen Bücherschrank. Nun habe ich sie wieder enddeckt und möchte ein paar Eckdaten zu beiden Sachen wissen, z.B. die technischen Daten, wann die Sachen ungefähr hergestellt wurden, wie viel sie wert sind et cetera.
Ich hoffe, dass ich hier Hilfe finde!
Mit Grüßen.
Viele Grüße aus Sachsen,
Mark (SRM)
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2591 ist eine Antwort auf Beitrag #2578] |
Do., 04 April 2013 19:39 |
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MIRAG
Beiträge: 26 Registriert: März 2013 Ort: Sachsen
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Hallo,
Ja die Geschichte solcher Sachen sind immer interessant. Die beiden Geräte kommen aus der Familie. Das Radio war damals das Erste im Dorf.
das Radio ist so weit ich weiß noch im Originalzustand. Die beiden Löcher müssten original sein, da ich sie auf einem anderen Bild auch entdeckt (roter Kringel). Bildquelle: http://www.rmrl.de/radios/30/31_32/aeg/geatrix_301/gea_301_o rw.htm
Kann mir jemand sagen wozu die Metallzunge im blauen Kringel dient? Ich dachte, dass der Netzstecker diese betätigt und einen Kontakt schließt, allerdings ist sie mit Rückwand nicht zu betätigen. Auf dem Schaltplan (übrigens danke dafür!) konnte ich jetzt auf Anhieb nichts passendes entdecken
Der Lautsprecher ist im Grunde auch noch original, allerdings fehlt an dem Blechring eine Schraube und eine ist anscheinend nicht original.
Die beiden äußeren Schrauben in den grünen Kringeln sind locker, d.h. sie fallen beim Kippen nach hinten raus. Ich vermute, dass die jemand im Bastelwahn rausgedreht hat und dann ist innen das Gegenstück abgefallen. Nun würde ich dies gern beheben. Kennt sich jemand mit der Technik dieser Lautsprecher aus? Den Einsatz kann man anscheinend rausschrauben. Aber ich traue mich da (zu Recht?) nicht ran. Zumindest nicht ohne Informationen.
Gruß.
/Edit
Ist das evtl. die besagte Zunge?
Viele Grüße aus Sachsen,
Mark (SRM)
[Aktualisiert am: Do., 04 April 2013 19:46] vom Moderator Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2595 ist eine Antwort auf Beitrag #2594] |
Do., 04 April 2013 21:56 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo zusammen,
der Kontakt am Netztrafo ist ein Teil einer Temperatursicherung, wie bei sehr vielen AEG und Telefunken Radios am Trafo von 1930 bis ca. 1940 vorhanden.
Der Kontakt wird durch ein Woodmetall, welches in einer meist dreieckigen Kupfer-Hülse steckt und dessen Verlängerung tief im Trafo befestigt gehalten. Wenn der Trafo im Betrieb eine Erhöhung seiner zulässigen Leistung erfährt, wird sich das durch die Erwärmung, meist der Primär-Wicklung bemerkbar machen. Das Woodmetall wird sich je nach Legierung bei ca. 70 Grad verflüssigen und die Hülse wird durch die mechanische Vorspannung des Federkontakts der sichtbar ist öffnen und das Gerät somit Spannungslos machen. Das war die damalige Absicherung der Geräte von der AEG, die auch u.a. die Radios von Telefunken gefertigt haben und meist vom Chassis her identisch sind.
Eine Reparatur durch Erwärmung der Temperatursicherung erscheint mir durch einen Laien nicht sinnvoll und ist daher aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen.
Hoffe, etwas geholfen zu haben.
Einen schönen Abend und Grüße aus München
Michael Roggisch, Telefunken Referent der GFGF.e.V.
[Aktualisiert am: Do., 04 April 2013 22:02] Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2599 ist eine Antwort auf Beitrag #2596] |
Do., 04 April 2013 22:41 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo,
für Ihren GEADIX 301 W gibt es keinen direkten Telefunken Bruder. Wenn Sie sich das zutrauen, einen Feinsicherungshalter sowie einige Feinsicherungen 500 mA und 630 mA mittelträge zu besorgen und diesen Halter mit seinen beiden Lötanschlußfahnen an den einen und an den anderen Kontakt anzulöten, dann wäre es ein Versuch Wert den Trafo zu testen.
Das ist aber ein anderer Part der Reparatur und es bedarf noch einiges (auszuwechseln) wie z.B. Kondensatoren und auch Röhrentest.
Das lässt sich aber nicht so einfach und ohne Fachwissen hier erklären.
Bitte immer daran denken, dass Sie hier mit 230Volt und einer Anodenspannung von ca. 300 Volt handelt, also u.U. droht Gefahr.
Am besten suchen Sie sich einen Sammler oder Fachmann der in Ihrer Nähe lebt und Ihnen das Gerät elektrisch repariert.
Wünsche viel Erfolg sowie Freude am Hobby
Grüße aus München
Michael Roggisch
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2603 ist eine Antwort auf Beitrag #2600] |
Fr., 05 April 2013 00:40 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo zusammen,
meine Erfahrungen zu diesen Thermosicherungen sind ebenfalls negativ, weil die Konstruktion so ausgerichtet war, dass die Kondensatoren fast ewig halten und der Lack des Kupferlackdrahtes unendlich lange isoliert. Nun komme ich aus dem Trafobau um genauer zu sagen aus dem Ringkerntrafobau und dort wird der Kupferlackdraht erheblich mehr beim Laden und Wickeln beansprucht wie beim konventionellen Trafo über den wir hier sprechen. Ab den 40 er Jahren wurde bei Telefunken und auch der AEG ausschließlich Schmelz-Feinsicherungen verbaut. Man hat erkannt, dass die Auslösezeit bei Störung zu lange dauert und der Trafo dann schon Defekte wie Windungsschlüsse aufwies. Seit den 70 er Jahren werden wieder Thermosicherungen und keine Thermoschalter in der Radio / Phono-Industrie verwendet. Auch z.B. in Steckernetzteilen. Diese werden aber mit ihrem Körper in die kritische Wicklung des Trafos eingebunden, so dass ein schneller Wärmeübergang stattfindet und keine Brand oder Sicherheitsgefahr von diesem Bauteil ausgeht. Der Trafo ist dann hin und wird einfach ersetzt (automatische Maschinenware). Außerdem sind die Kupferlackdrähte heute nach Din Norm so gut wie nie. Es ist immer auch davon abhängig, wie das alte Schmuckstück 80 Jahre gelagert wurde. Ein Feind ist immer die salzhaltige Feuchtigkeit die das Wickelgut zerstören kann.
Gute Nacht und Grüße
Michael Roggisch
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2629 ist eine Antwort auf Beitrag #2603] |
So., 07 April 2013 21:00 |
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MIRAG
Beiträge: 26 Registriert: März 2013 Ort: Sachsen
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Hallo,
ein großes Dankeschön erstmal für die informativen Antworten.
Das Gerät wurde die letzten 50 oder 60 Jahre auf dem Dachboden gelagert.
Ich habe gestern mal das Chassis heraus geschraubt um mir ein Bild zu machen, was mir bevorsteht (oder vielleicht auch nicht...). Und da muss ich sagen, naja, ich habe großen Respekt vor dem alten Gerät. Da habe ich mir was vorgenommen. Die beiden Drehkondensatoren sind fest (ganz flache, sog. "Quetsch-Drehkos"?), d.h. die Trommelskala dreht sich auf der Achse. Auch klemmt die eine Spule ein bisschen.
Ich wiederrufe erstmal die Aussage, dass am Empfänger alles original ist. Vermutlich hat es den Trafo schonmal erwischt, die RGN 354 hat es demontiert und die Thermosicherung hat ausgelöst. Das schlussfolgere ich daraus, weil die RGN 354 eine Papier Banderole trägt, mit der Aufschrift "Max Steinbach - Gut - Brauchbar - Defekt - 10/26". Max Steinbach war damals der Besitzer des örtlichen Radioladens.
Die Thermosicherung wurde mit einer Feinsicherung überbrückt (-> folgendes Bild).
Welche Auswirkungen hat das auf den Betrieb, wenn ich den Kondensator mit Sternchen abknipse?
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Anhang: DSCN7875e.jpg
(Größe: 492.00KB, 1634 mal heruntergeladen)
Viele Grüße aus Sachsen,
Mark (SRM)
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2630 ist eine Antwort auf Beitrag #2629] |
So., 07 April 2013 21:32 |
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Miro
Beiträge: 674 Registriert: August 2012 Ort: München
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Hallo Mark,
der erste Schritt mit der Schmelzsicherung ist richtig und gut. Jetzt müssen Sie alle eingekringelten Kondensatoren auswechseln. Wichtig ist dabei, dass die Spannungsangaben und die aufgedruckte Kapazität beim neuen Bauteil identisch mit den "alten und defekten" sein soll. Ohne funktionierenden Lautsprecher kann das Radio aber nichts von sich geben. Das sollten Sie auch noch betrachten.
Grüße aus München
Michael Roggisch
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2852 ist eine Antwort auf Beitrag #2634] |
Sa., 04 Mai 2013 21:52 |
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MIRAG
Beiträge: 26 Registriert: März 2013 Ort: Sachsen
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Hallo zusammen,
ich bitte erst einmal um Verzeihung für meine lange Abwesenheit
Ich bin leider erst heute wieder zum Basteln gekommen. Der Lautsprecher ist mechanisch gesehen wieder gut. Wie reiners sagte, das Herzstück ist eine Kopfhörermuschel. Ob allerdings die Magnete mal magnetisiert werden müssten, kann ich nicht sagen. Da fehlt (noch) das entsprechende Gerät. Anhängend noch ein paar Fotos.
Nebenbei, ich habe vor langer Zeit einen Hirschmann Kofhörer mit 2000Ohm aufgetrieben. Allerdings waren die Kabel nicht mehr so bei Laune, bzw. und ich habe sie ausgetauscht. Natürlich mit Schnürsenkel überzogen, damit es Stilecht ist. Die Kapseln habe ich paralell geschaltet, allerdings haben sie nur ca. 950 Ohm, wenn ich das Multimeter ranhänge. Müssen diese in Reihe geschaltet werden, damit ich auf die 2000Ohm komme?
http://www.radiomuseum.org/r/hirschmann_kopfhoerer.html
Ich hoffe der Link ist okay. Wenn nicht, möge man ihn mir aus dem Beitrag reißen oder mich benachrichtigen.
Mit besten Grüßen!
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Anhang: DSCN8225.JPG
(Größe: 786.37KB, 642 mal heruntergeladen)
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Anhang: DSCN8227.JPG
(Größe: 908.99KB, 651 mal heruntergeladen)
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Anhang: DSCN8228.JPG
(Größe: 720.91KB, 617 mal heruntergeladen)
Viele Grüße aus Sachsen,
Mark (SRM)
[Aktualisiert am: Sa., 04 Mai 2013 22:55] vom Moderator Den Beitrag einem Moderator melden
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Aw: AEG Geatrix ... ? [Beitrag #2854 ist eine Antwort auf Beitrag #2852] |
Sa., 04 Mai 2013 23:55 |
Getter
Beiträge: 1871 Registriert: Juli 2012 Ort: In Hör-Reichweite der au...
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Hallo Weymahrshausen,
bei Lautsprechern und wohl auch schon bei diesen alten Kopfhörern ist der angegebene Wert kein Gleichstromwiderstand - den aber zeigt das Multimeter an - , sondern eine Impedanz bei einer bestimmten Frequenz, die sich nach dem Lautsprechertyp richtet.
Hier dürfte 800Hz der Wert sein, bei dem gemessen werden müsste.
Daher wird das Multimeter immer einen scheinbar zu kleinen Wert anzeigen.
Wieweit dieser zu klein ist, dazu müsste ich die Induktivität so einer Kopfhörerkapsel kennen - ich habe hier keine zur Hand für einen Anhaltspunkt.
Ob nun in Reihe oder parallel - da geht nichts kaputt.
Nur die Anpassung an die Quelle ist anders und somit die erzielbare Lautstärke.
2 Stück 2000 Ohm-Kapseln parallel ergeben 1000 Ohm, in Reihe ergeben sich insgesamt 4000 Ohm.
Ausprobieren, was das beste Ergebnis liefert an dem Gerät, an dem der Hörer betrieben werden soll.
Dabei phasenrichtig parallel oder in Reihe schalten - mal probeweise eine der beiden Kapseln umpolen. Man hört dann sofort, welche Polung die richtige ist.
Grüße aus HH !
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