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Aw: Fernsehübertragungswagen auch Ü-Wagen genannt [Beitrag #3710 ist eine Antwort auf Beitrag #3709] Mo., 23 September 2013 13:02 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
MonsieurTélévision
Beiträge: 288
Registriert: August 2012
Ort: Zuhause
So, weiter geht's in einem Thema bei dem man als normalsterblicher
Sammler eigentlich keine Aktien hat.
Durch einen Bekannten der beim belgischen Fernsehen beschäftigt
ist erfuhr ich, daß in Amsterdam eine internationale Messe für
Kommunikationstechnik (wohl überwiegend für Fachbesucher aus
den angeschlossenen Medienbereichen?) abgehalten wird/wurde.
Aus traditioneller Dusseligkeit habe ich leider den Termin verwechselt
und somit verpaßt.
Die Firma BTS, eine Nachfolgeorganisation der Fernseh GmbH, stellte
dort einen alten Fernsehübertragungswagen aus.
Link zur BTS: http://www.bts-broadcast.com/
(Hier gibt es Bilder zu neuzeitlichen Ü-Wagen aus aktueller Produktion,
deshalb ein paar Sekunden warten wenn diese Seite aufgerufen wird)
Das Ausstellungsfahrzeug soll nach Angaben meines belgischen
Bekannten das einzige komplett restaurierte und funktionstüchtige
Fahrzeug in S/W-Röhrentechnik sein.
Aus diesem Grund hat man sich das Fahrzeug auch vom Technik-
Museum Lissabon in Portugal ausgeliehen. Dem geneigten Fachpublikum
sollte der damalige Stand der Technik präsentiert werden.
Das eine solche Aktion richtig Geld kostet, von den Versicherungs-
prämien ganz abgesehen dürfte klar sein, umso größer ist diese
Leistung die auch der Imagepflege dient zu rühmen.
Endlich mal ein Unternehmen das sich zu seinen Wurzeln bekennt, auch
wenn man mit diesen nicht immer pfleglich umgegangen ist, wie man
aus ruheständlerischen Fernseh GmbH-Kreisen vernehmen kann!

Nun zum vorgestellten Wagen (Baujahr 1957):
Fahrgestell/Motor:Mercedes Benz Chassis, wohl aus Mannheimer Produktion
Motorisierung unbekannt
Karosserie:
Kässbohrer mit hinten angeschlagenen „Selbstmördertüren"
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4ssbohrer_Fahrzeugwerke
Hier eine Ausführung ab Baujahr 1963 (Typ LP für Pullmann, genaue Bezeichnung liefere ich nach)
Die Türen sind vorne angeschlagen, jedoch ist im Gegensatz
zum Mercedes Serienmodell ist bei Kässbohrer die geteilte Frontscheibe
erhalten geblieben.
http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=1920&bih=1037&a mp;a mp;a mp;a mp;tbm=isch&tbnid=Hx7uGCwTpQF5FM:&imgrefurl=https:// de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Uewagen-Beerdigung-Adenauer.jp g&docid=54xT6Y8Y0TrrRM&imgurl=https://upload.wikimed ia.org/wikipedia/commons/4/49/Uewagen-Beerdigung-Adenauer.jp g&w=1800&h=1168&ei=6BhAUuiqKdKGswbS5IBQ&zoom =1&iact=hc&vpx=2&vpy=239&dur=1867&hovh=1 81&hovw=279&tx=91&ty=122&page=1&tbnh=138 &tbnw=208&start=0&ndsp=59&ved=1t:429,r:0,s:0 ,i:84
Technik:
Fernseh GmbH

Hier nun der Link zum Museum in Lissabon (3-D Grafik):
http://museu.rtp.pt/#/en/carro
Achtung! Rechts im Bild befindet sich ein blauer Pfeil auf schwarzem
Grund, er öffnet ein Fenster zu 3 Bildern und einem Video-Clip!
Hat man den Wagen in die Seitenansicht gedreht, erscheinen im Bild 2 Pluszeichen.
Anklicken und der Innenraum wird sichtbar!
Streicht man mit dem Cursor über die Bilder werden weitere
Ausschnitte sichtbar, der Sinn entzieht sich aber meiner Logik!
Kopierschutz?
Links im Bild befindet sich ein Tastfeld „more" hier wird ein
mehrseitiger Zusatztext mit Informationen zur Restauration
des Wagens eingeblendet.
Zur Bildbeschreibung:
Die Übertragung zum Funkhaus/Funkstreckenverbindung erfolgt
wie auch in Deutschland üblich im strahlungstechnisch bedenklichen
Mikrowellenbereich, erkennbar an der Parabolantenne. Dies im
Gegensatz zu Finnland, wo man zunächst (auch noch in den 60ern)
im unteren VHF-Band I arbeitete.
Typisch für frühe Übertragungswagen aus deutscher Produktion sind
die Mäuseschlitze in den Hecktüren die lediglich durch elastische
schwarze Gummilippen verschlossen sind. Solche Konstruktionen
werden heute durch den TÜV nicht mehr geduldet (Vergiftungsgefahr).
Im Gegensatz zu späteren Karosserieausführungen besitzt der Wagen
noch ein klappbares Geländer zur Absturzsicherung.
Typisch für die frühe Karosseriekonstruktion ist auch die 2-geteilte
Hecktüre, hinter diesen befinden sich die riesigen 4 Kabeltrommeln.
Ob auch ein Zugang zum Inneren des Wagens möglich ist, ist mir nicht
bekannt.
Bei späteren Ausführungen gab es 3 Türen, die mittlere Tür diente als
zusätzliche Zugangstür, neben der seitlichen rechts, jedoch ohne
integrierte Treppe. Die beiden seitlichen Flügeltüren verbergen die
4 Kamera-Kabeltrommeln.
Vergleiche Bayerischer Rundfunk (BITTE AUF BILD 14/20 durchklicken):
http://www.br.de/unternehmen/inhalt/geschichte-des-br/wohn-u e-wagen-100~_image-4_-a2b3c9dcedbd73b30ee91c5bc27e7cad84008a 43.html#inhalt
Erkennbar sind 2 verschiedene Wagen, der rechte besitzt die Ausstiegstür.

Gute Unterhaltung!

Euer MonsieurTélévision Rolling Eyes




Beam mich hoch Scotty, in Deutschland gibt es kein AM-Radio und kein 4/3 Fernsehen mehr!

[Aktualisiert am: Mo., 23 September 2013 13:14]

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