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Aw: Grundsatzfrage: Sollen bei der Restaurierung eines Röhrenradios ALLE Papierkondensatoren raus? [Beitrag #3808 ist eine Antwort auf Beitrag #3803] So., 13 Oktober 2013 13:32 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
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Hallo drittes Auge !

Deine Fragestellung ist nicht abschließend oder absolut zu beantworten. Schon in den 70er Jahren haben die Mitglieder der GFGF darüber philosophiert. Eine derartige Reparatur ist immer der Spagat zwischen Erhaltung eines funkhistorischen Zeugnisses und einem Gebrauchsgegenstand aus der Vergangenheit, der einfach noch seine Funktion erfüllen soll.

Ich würde mal Kriterien so aufstellen:

1) Das Gerät soll original in einer Sammlung stehen - sauber und mit Originalbauteilen
2) Das Gerät soll in einer Sammlung stehen, aber funktionieren - neue Kondensatoren im alten Gehäuse, aufwendig, aber machbar
3) Das Gerät soll einfach nur spielen und hat kaum einen historischen Wert - Reparatur nach Notwendigkeit

3) wäre dann zu untergliedern nach eigenem oder Fremdhaushalt-

im eigenen Haushalt kann man notfalls nach einem auftretenden Fehler suchen und das entsprechende Bauelement ersetzen, bei Fremdhaushalt (egal ob Reparatur für Bekannte oder Verkauf) Wechsel aller kritischen Bauelemente, die im Zeitraum der "Garantie" ihr Leben aushauchen könnten.


Aus Sicht auf das Bauelement (meist Kondensator) gibt es auch kein Absolutum- es gibt Hersteller von Kondensatoren, deren Erzeugnis auch nach 40 Jahren noch funktioniert, andere kann man schon obligatorisch ersetzen.
Hier kommt es immer auf Baujahr des Gerätes und Aufwand des Herstellers an. Ein kommerzielles Gerät, oder ein Radio für die Tropen hat andere Baualemente als das durch Kostendruck besonders billig hergestellte Gerät für Deutschland.

Meine eigene Sammlung hat zumeist Geräte aus DDR-Zeiten und bei denen muss man in der Regel den Teerverguß des Papierkondensators prüfen, quillt dieser rechts oder links heraus, ist der Kondensator fällig, sieht er optisch gut aus, sollte man messen und erst bei Defekten ersetzen- ist ja immer eine Kostenfrage.

Eine Reihe von Kondensatoren ist kritisch hinsichtlich der Verwendung in der Schaltung, hier habe ich als sehr häufigen Fehler den Kathoden-Elko der Endröhre und die Koppelkondensatoren zu dieser ausgemacht. Der Elko im Ratiodetektor ist auch oft genug hinüber. Kondensatoren in der ZF sind häufig ganz, Vorsicht oder Messung ist bei allen angebracht, die gegen Masse gehen.

Gruss Ingo
 
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