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Aw: Grundsatzfrage: Sollen bei der Restaurierung eines Röhrenradios ALLE Papierkondensatoren raus? [Beitrag #4075 ist eine Antwort auf Beitrag #4042] Sa., 16 November 2013 14:17 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Michael von Daake ist gerade offline  Michael von Daake
Beiträge: 115
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Ort: 32429 Minden/Westfalen
Klaus (FTL) schrieb am Mo, 11 November 2013 21:19

Mein Solvsuper sieht noch etwas schlechter aus, aber der bleibt so.


Hallo Klaus

Es gibt eine Möglichkeit den schlechten Zustand des Lacks ein bischen zu kaschieren, zumindest von weitem sieht das Gerät dann wieder viel besser aus.

Als erstes kann man das Gerät mit Renuwell Möbel Regenerator reinigen. Das mache ich grundsätzlich mit allen meinen Radios. Je nach Verschmutzung wird das mehrfach dick aufgetragen und nach etwa einer halben Stunde wieder abgewischt. Nach 24 Stunden wiederholt man das, solange bis das Gerät wieder sauber ist und graue Stellen durch Wasserschaden wieder verschwunden sind. Manchmal dauert das 3 Wochen und eine tägliche Behandlung, bis das Furnier wieder schön ist.

Jetzt kann man viel besser beurteilen, ob der alte Lack gerettet werden soll, oder ob man um einen Neuaufbau nicht herumkommt.

Wenn der alte Lack bleiben soll, kann man ihn stabilisieren. Oft ist er ja von vielen kleinen Haarrissen durchzogen und die eine oder andere Stelle haftet garnicht mehr am Furnier, sondern wird vom Lack drumherum gehalten.

Ich warte dann mindestens 1 Monat nach der letzten Renuwell-Behandlung ab und trage dann schön satt reines Walnussöl auf. Das muß aber wirklich zu 100% rein sein, ohne jede Beimischung. Am besten man kauft es in einem Bioladen oder Reformhaus.
Das Öl soll Zimmertemperatur haben und wird mit einem Lappen auf das Furnier gerieben. Durch die kleinen Haarrisse im Lack dringt es ein und unterwandert so auch lose Lackstellen. Überschüssiges Öl wird nach etwa einer halben Stunde wieder abpoliert.
Nun heißt es warten. Walnussöl härtet komplett aus, braucht dazu aber eine Weile.

Nach 14 Tagen kann man das Ölen gegebenenfalls wiederholen, falls immer noch lose Lackstellen zu sehen sind.

Beide Substanzen stehen einer späteren Neulackierung nicht im Wege!

Kann ja sein, daß man sich nach einem Jahr doch zu einem Neuaufbau des Lacks entscheidet. Weder das Öl in Renuwell, noch das Walnussöl sind dann unverträglich mit den üblichen Nitrozelluloselacken. Moderne Lacke könnten evt. problematisch sein, aber diese Chemiepampe gehört eh nicht auf alte Radios.

Gruß
Michael



"Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt's nicht." Konrad Adenauer
 
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