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icon1.gif  Grundig Satellit 2000 [Beitrag #5435] Mo., 16 Juni 2014 14:55 Zum vorherigen Beitrag gehen
stabi ist gerade offline  stabi
Beiträge: 4
Registriert: Juni 2014
Ich habe jetzt meinen zweiten Satellit 2000 wiederbelebt.
Hier einige Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe.


Wenn Sie ein Gerät bekommen,

so können Skalen aus dem Trommeltuner heraus gefallen sein und innen im Gerät liegen.
Also erst Gehäuse öffnen (siehe unten) und nachsehen. Danach erst die Trommel des SW-Tuners betätigen.
Nichtbeachtung kann zu üblen Zerstörungen im Inneren führen.

Wenn Sie das Gerät nach vielen Jahre der Ruhe unter Strom setzen wollen, dann schalten Sie das Gerät auf Batteriebetrieb und legen ein Netzgerät an die entsprechenden Klemmen im Batteriekasten. Das Netzgerät soll zunächst 0V liefern. Dann den Satellit 2000 einschalten. Nun die Spannung am Netzgerät ganz langsam hochdrehen.
Dadurch werden die Elektrolytkondensatoren formiert.


Reparaturhelfer

dampfradioforum.de/upload/Grundig_Satellit_2000.zip
oder
www.gr-forum.de/upload/da107a.PDF


Bedienungsanleitung

grundig.pytalhost.com/Satellit2000/
und
grundig.pytalhost.com/kurzwellenfibel3000/


Öffnen des Gehäuses und Rahmen entnehmen



  1. Batteriefach öffnen und leeren. Deckel beiseite legen.
  2. Jetzt sind am Gehäuseboden die Köpfe von 4 Kreuzschlitz-Schrauben zu sehen. Diese herausdrehen.
  3. Jetzt oben an der Rückwand die 3 anderen Kreuzschlitzschrauben herausdrehen und die Rückwand vorsichtig abnehmen.
  4. Unterstes Element der Teleskopantenne nach oben ziehen. Die Befestigungsschrauben für die Antenne herausdrehen, Anschluss abziehen, Antenne nach unten herausnehmen.
  5. Schaltknopf des SW-Tuners an der Achse innerhalb des Gehäuses abschrauben.
  6. Auf der Vorderseite die Drehknöpfe und Schalterknöpfe in der Mitte abziehen. Die Knöpfe für die Lautstärke, Höhen und Bässe beim Satellit 2000 nicht abziehen.
  7. Die 2 großen Kreuzschlitzschrauben oben herausdrehen und Haltegriff mit Tastenabdeckungen abnehmen.
  8. Zwei Schrauben mit 6-Kant-Kopf im Batteriefach herausdrehen. Links unten im Gerät ist noch eine dritte solche Schraube, die auch raus muss. Die Schrauben sind etwas länger und haben eine Beilagscheibe.
  9. Nun kann der Rahmen vorsichtig heraus genommen werden. Die Lautsprecher ist bei Bedarf abzulöten.





Wenn einer der Abstimmknöpfe schwergängig ist

Niemals mit Gewalt !!! Sonst ist zumindest der Drehknopf hin.
Es ist meist der oberste Drehknopf für LW/MW/SW1/SW2 und der Drehkondensator, dessen Lager verharzt sind. Man muss in nicht ausbauen.
Die folgende Beschreibung gilt für den LW/MW/SW1/SW2-Drehkondensator.
Man nimmt harzfreies und säurefreies Öl (z.B. Sprühol 88, Ballistol oder Fahrradöl). Bei Sprühöl das Öl zuerst in eine Blechdose sprühen, nicht ins Gerät sprühen. Dann das Öl mit einer Spritze aufnehmen. Gut ist eine medizinische Kunststoffspritze für 2ml und einer langen (>5cm) Nadel. Nadelhülle unbedingt aufheben - schützt vor Verletzungen !
Der Drehkondensator LW/MW/SW1/SW2 hat eine Zahnradübersetzung, und die Hauptachse reicht bis ins Variometer.
Man stellt das Gerät senkrecht, also normal.
Einen Tropfen geben, wo die Drehknopfachse in den Drehkondensator geht. Man taucht dazu die Spitze eines dünnen Schraubenziehers ins Öl und berührt damit das Lager. Das Öl fließt hinein. So kann man auch die Lager der kleinen Umlenkrollen ölen.
Das hintere Lager der Hauptachse des Drehkondensators (beim Variometer) ist im Inneren des Drehkondensators von oben zugänglich. Einen Tropfen Öl einfließen lassen.
Wenn das Variometer gerade offen ist (und der Drehkondensator herausgedreht ist), kann man auch auf das weiße Kunststoff-Zahnrad und auf das Lager dahinter einen Tropfen mit der Spritze geben.
Das vordere Lager der Hauptachse ist nicht zugänglich. Man kann es aber auch ölen.
Zuerst das große Zahnrad der Hauptachse an den Zähnen mit Öl versorgen.
Wenn man bei eingedrehtem Drehkondensator mit der Nadel durch die Öffnung im Zahnrad kommt, direkt über dem Lager an die Innenwand des Drehkondensators einen Tropfen geben. Das Öl rinnt dann an der Wand ins Lager darunter.
Wenn man das Lager nicht ölen kann, etwa weil die Platten herausgedreht sind, dann später ölen. Niemals die Platten verbiegen, nicht einmal berühren.
Nun das Gerät auf die Vorderseite legen. Dabei unter die Lautsprecherseite Brettchen legen, damit das Gerät nicht auf den mittleren Schaltknöpfen aufliegt.
Nun geht es an das innere Lager der Achse mit dem kleinen Zahnrad.
Man sieht das Lager durch das größere Loch von der Seite. Eine Mini-Taschenlampe ist nützlich. In dieses Lager gibt man zwei Tropfen Öl und wartet dann einige Stunden (z.B. über Nacht).
Man befestigt nun einen stabilen Drehknopf (keinen originalen) auf der Achse vorne und versucht, ob sich die Achse schon ein klein wenig drehen lässt. Ganz vorsichtig !
Man muss jetzt Öl an die Lager bringen, die noch keines haben.
Sobald sie bewegt wurden, nehmen die Lager mehr Öl an. Deshalb mehrmals ölen.
Sparsam ölen, damit die anderen Teile kein oder nur ganz ganz wenig Öl abkriegen.
Das Ölen wiederholen und immer wieder etwas warten. Wenn die Achse leichter beweglich ist, immer wieder betätigen (etwa bei der ausstehenden gesamten Funktionsprüfung des Gerätes). Bei meinen Geräten war die Achse innerhalb von drei Tagen leichtgängig.
Siehe auch :
www.gr-forum.de/forum/viewtopic.php?t=80


Beim Betätigen der Drucktasten kracht es im Lautsprecher

Die Tasten betätigt man viele Male. Man kann oben in die quadratischen Löcher unter der Feder Tuner 600 einsprühen. (Ich selbst nehme Rivolta S.L.X. 1000.)
Oftmaliges Drücken der Tasten scheint die beste Medizin zu sein.
Man kann das Spray auf einen Lappen sprühen und damit die Kontakte an der Trommel des Tuners vorsichtig abwischen. Dabei die Skalen besser nicht berühren.
Kein Aceton oder Spiritus nehmen, da diese die Skala angreifen.


Skalenbirnchen wechseln

Skala abschrauben, falls es für LW/MW/S1/S2 oder FM ist.
Birnchen einfach nur herausziehen. Neues einschieben.
Es sind Birnchen Osram 2307, Typ T5, 7V, 80mA.
Wenn man keine Birnchen hat, kann man sich mit einer LED und Widerstand behelfen.
Siehe auch :
www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/rundfunkgeraete-klass ische-analoge-radios/analoge-radios-reparaturen/grundig-sate llit-2100-2_532_1.html


Drucktasten gehen nicht mehr nach oben

www.radiomuseum.org/forum/grundig_2000_satellit_reparatur.ht ml
oder
www.radiomuseum.org/forum/grundig_2000_satellit.html#1


Wenn SW3-10 überhaupt nicht mehr funktionieren

und von dort gar nichts mehr kommt, so kann ein Platinenriss vorhanden sein. Die Reparatur ist kompliziert.
Man muss dann den FM-Teil ausbauen. Skalenseil abbauen, die gelbe abgeschirmte Leitung links ablöten und die beiden nach rechts führenden Leitungen (gelb/schwarz) auch.
Man muss eine Masse des 6-fach-Drehkondensators für den SW-Tuner auch ablöten.
Dann kann man die Platine so weit bewegen, dass man die gerissenen Leiterbahnen überbrücken kann.
Das Bild zeigt die Platine des Tuners mit zwei Rissen nach der Reparatur. Oben ist der 6-fach-Drehkondensator, links unten der 2MHz-ZF-Teil (wobei eine Abschirmung über der Platine entfernt ist. Der eine Riss geht von dem Schraubenloch aus, der andere verläuft zwischen der Aussparung und dem Rechteckloch am Rand des ZF-Teils.
Siehe auch :
www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=10280


Sonstige Erfahrungen

www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=9640

index.php?t=getfile&id=2378&private=0




Gruß vom Stabi

[Aktualisiert am: Di., 17 Juni 2014 19:08] vom Moderator

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