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Aw: Unbekannter Empfänger ? [Beitrag #8248 ist eine Antwort auf Beitrag #8246] Sa., 12 September 2015 00:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Getter
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Ort: In Hör-Reichweite der au...
Da kommt wohl der Siemens 62GW oder 72GW in Frage.

Dieser besitzt gemäß Schaltbild einen (Spar-) Netztrafo für den Wechselstrombetrieb in Kombination mit einer AZ1
- oder bei Gleichstrombetrieb wird mit einer aufwändigen Spannungsumschaltplatte das Gerät so umgeschaltet, dass die AZ1 entfällt und der Netztrafo zur Drossel wird. Eine Glr.-Rö entfällt bei Gleichstrombetrieb völlig, das vermindert unnötigen Spannungsabfall. Siemens hat das sehr gut gelöst, auch bei diversen anderen Modellen jener Ära.
Insofern sind das keine 'Allstrom'-Empfänger, sondern umschaltbare 'Gleich- oder Wechselstrom-Empfänger'.

Relativ untypisch für Geräte, die auch an Gleichstrom laufen, hat der 62GW / 72GW original einen LS mit Feldspule.

Bemerkenswerterweise befinden sich im Netzteil laut rmorg-Schaltbild original Elkos, 2x 8µF - bei Falschpolung wären diese gefährdet, bis der Nutzer merkt, dass das Gerät nicht spielt und der Stecker umgepolt werden muss, dauert es ja mindestens eine halbe Minute. Wie ging das denn ? Oder ist das SB nicht korrekt und im Gerät befanden sich original ungepolte Papier-Cs ? Dann wäre ja Verpolung gleichgültig.

Welche Röhren befinden sich im Gerät ? Ich sehe UY3, UBL3. Was ist rechts für eine Pentode zu sehen ? Mir fällt keine UF... in der Größe ein, wie dort zu sehen.
Siemens 62/72GW laufen mit C-Rö, ist die CF7 dort einfach verblieben ? Das hieße eine Verdoppelung der Heizleistung nur wegen dieser einen Rö. Oder wurde modifiziert auf eine VF7, wie auch Knöpfe und LS aus einem zerlegten VE301dyn-GW gewonnen ?
UBL3 (55V) plus UY3 (50V) plus VF7 (55V) ergibt 160V, passt gut für's 220V-Netz.

Die UBL3, UY3 erschienen erst nach WW2, zu der Zeit war so ein Hochformat-Gehäuse völlig überholt.
Schon von daher könnte man sagen : Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wurde das Gerät so nicht gefertigt, sondern eben völlig umgebaut.

Sind hinter der Stromart-Umschaltplatte Spuren zu erkennen, dass dort einmal eine hochgesetzte Fassung für den Topfsockelröhren-Urdox sowie dahinter (von hinten gesehen) der Netztrafo montiert war ?
Bilder des Chassis von oben wären nun hilfreich zur Beseitigung der verbleibenden Rest-Unsicherheit.
Knöpfe vorn in der Mitte Siemens, links und rechts jeweils vom VE301.
Der originale Feldspulen-Lautsprecher wurde ersetzt, der jetzt eingebaute könnte einer aus einem VE301dyn-GW sein. Passen die Maße ?

Die Bilder im Radiomuseum.org sind leider nahezu unbrauchbar - zum 72GW gibt es keine Innenfotos, diejenigen des 62GW stammen von einem ebenfalls verbastelten Gerät.

Grüße aus HH !
 
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