Das GFGF-Forum
Das Forum der GFGF für Freunde der Funkgeschichte

Startseite » Magische Augen und mehr » Röhren, Transistoren und Bauelemente » Heizkreis Kodensator / Heizkondensator (alternative Vorwiderstände)
Aw: Heizkreis Kodensator / Heizkondensator [Beitrag #1375 ist eine Antwort auf Beitrag #1158] Sa., 22 Dezember 2012 15:45 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Anonymous
Alle geplättet oder schlechtes Thema ?

Ich hatte Poserbilder meines Staßfurter Imperial versprochen, und - naja - mußte zu Weihnachten die 60-Euro-Digicam von Aldi mal antesten. Ich habe jahrelang mit einer uralten und - einst - ebenso billigen 2,4 Megapixel Kamera fotografiert, und da erwartet man von 16 Megapixeln wahre Wunder. Sicherlich, die Specs sind beeindruckend, aber irgendwie kommt die Optik da nicht mit. Ordentliche 800 * 600 (0,5 Megapixel) Internetbilder erreichen aber beide.

index.php?t=getfile&id=535&private=0

Hier also mein Staßfurt Imperial im Aldi-Kamera-Staubbild. Deutlich erkennt man den Heizkondensator im Sockel des eigentlich benötigten EU IX Eisen-Urdox:

index.php?t=getfile&id=536&private=0

Ich habe die Version J 60 GWK aus 1938 mit E-11er Stahlröhren sowie C-Glasröhren in Serienheizung. Hier ein Blick auf die CL 4:

index.php?t=getfile&id=537&private=0

Hier ein Blick auf die CY 1:

index.php?t=getfile&id=538&private=0

Mit ECH 11, EF 11, EBF 11, CL 4, CY 1, EM 11 plus 2 Skalenbirnchen 7 Volt 0,3 Ampere (funktionieren gleichzeitig als Heizsicherung) ergibt sich in Serienschaltung eine Heizspannung von ca. 82 bis 85 Volt. Gemäß der Kurvenschar aus oben ist dann ein Heizkondensator von 3,1 Mikrofarad erforderlich, in der Praxis nimmt man etwas kleiner für die aktuellen 230 Volt:

index.php?t=getfile&id=539&private=0

Ich verwende eine "moderne" MKP Version von Hydra Werk aus 1991, welche prima auf den Sockel paßt, und vorzüglich als Ersatz für den EU IX funktioniert. Im Sockel ist zusätzlich ein kleiner Entladewiderstand 1 Megaohm verbaut:

index.php?t=getfile&id=540&private=0

Das Gerät ist ansonsten in Originalschaltung, d.h. keine weiteren Schutzwiderstände. Funktioniert auch so. Habe jetzt extra nochmal nachgesehen. Besitze das Gerät sein 1989 / 90, damals aufgefunden mit defektem EU-IX. Damals 2 Stück klassische MP Kondensatoren je 6,2 Mikrofarad in Serie (das wurde verbaut, als Phasenschieber für Neonlampen), Schutzwiderstand 120 Ohm (2 Ampere für den Netzschalter) und Entladewiderstände je 1 Megaohm, alles an einem Blechwinkel unter den Lautsprecher eingebaut. Das hat gelaufen bis 2004, dann sind mir die alten MP Kondensatoren undicht geworden und haben ihre Brühe ins Radio abgelasen (diese Dinger nie waagerecht legen, anm.). Also die MP's wieder 'raus, und einen modernen, selbstheilenden Kunststoff Kondensator anstatt. Da es zudem wunderschön auf den Sockel paßt Rückbau nach Originalschaltung. Seit 2004 (nun 8 Jahre) läuft's tadellos in dieser Form. Der Kondensator ist aus der Bastelkiste ausgemessen, soweit ich mich erinnere habe ich den mal in einer Waschmaschine vorgefunden.

Noch ein Wort zur "Stabilisierung": Selbst bei einem Kurzschluß im Heizkreis (nur noch eine kleine Stahlröhre oder so) überschreitet der Heizstrom nicht die 250 mA Marke. Bei aufgeheizten Röhren ist der Heizstrom 100%ig exakt auf 0,2 Ampere innerhalb der Grenzen meines Meßgerätes (ca. 2%). Diese Werte sind mit einem Eisen-Urdox (normalerweiose) nicht erreichbar. In Sachen Stromaufnahme und auch Abwärme werden in dieser Anordnung durch den Heizkondensator etwa 30 Watt Wirkleistung eingespart.

Frohes Fest, frohes Basteln, Frohes Neues Jahr

[Aktualisiert am: Sa., 22 Dezember 2012 15:47] vom Moderator

Den Beitrag einem Moderator melden

 
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Vorheriges Thema: Glühlampe oder Kondensator als Vorschaltwiderstand
Nächstes Thema: Nachbau Röhren Tekade VT126, VT139
Gehe zum Forum:
  


aktuelle Zeit: Do. Mai 16 04:23:51 CEST 2024