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Aw: Blaupunkt Sevilla 7650 [Beitrag #11363 ist eine Antwort auf Beitrag #11362] Mi., 31 Mai 2017 23:48 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
DaniEL34 ist gerade offline  DaniEL34
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Fortsetzung...

Als Problem sollte sich bald der Zeilentrafo erweisen.
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Die Hochspannungswicklung sah sehr nach einem Überhitzungsschaden aus. Rettung brachte der Fundus meines Hobbykollegen Herbert aus Dietzenbach. Er hatte tatsächlich noch zwei(!) Originalersatzteile von Blaupunkt samt Einbauanweisung auf Lager. An dieser Stelle nochmals vielen Dank!

Das Chassis wurde gereinigt und alle üblichen verdächtigen Kondensatoren erneuert.
Dazu mussten der Ausgangsübertrager und die Netzdrossel, sowie einige andere Anbauteile vom Chassis entfernt werden.
Da alle Drähte durch die Nikotineinwirkung fast die gleiche braune Farbe angenommen hatten behalf ich mir derart, dass ich an die Lötpunkte kleine Papierfähnchen mit Nummern anlötete. Alle Drähte, die zu einem Lötpunkt führten erhielten die gleiche Nummer.
Dazu notierte ich auf einem Blatt Papier die Nummern der Lötpunkte und die Anzahl der dort zusammenlaufenden Drähte.
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Die Becherelkos und andere Aluminiumteile litten stark under der feuchten Lagerung. Das Metall zeigte deutliche Korossionsspuren.
Wo es möglich war demontierte ich die Teile und polierte das Metall mit Stahlfix wieder auf.
Einen der drei mehrfach-Becherelkos hatte ich neu befüllt, was nicht unbedingt nötig war, da dieser noch gute und die anderen beiden noch noch prima Kapazitäts-, Iso- und ESR-Werte aufwiesen.
Eines der Einstellpotis der Front verlor eine Lötfahne, die durch Aufbohren der Nietlöcher und verschrauben mit M2-Messingschrauben wieder an ihren Platz fand.
Ein anderes Einstellpoti der Front verlor den Schleifer, was eine größere Operation nachsich zog, da alle Potis gemeinsam auf eine Pertinaxplatte gebaut und somit keine Einzelteile sind. Aus einem Spenderpoti konnten die nötigen Teile verwendet werden und die ursprünglich verpresste Achse wurde vorsichtig hohlgebohrt, in die Bohrung eine eingefettete M1,5-Schraube mit Sekundenkleber geklebt, diese wieder entfernt und schließlich alles an Ort und Stelle gemeinsam verschraubt.
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Das Gehäuse wurde völlig entleert. Die Bildröhre handhabte ich mit größter Vorsicht, nachdem ich einige "Horrorgeschichten" über Unfälle im Umgang mit Bildröhren hörte.
Bildröhre, Kunststoffblende, Schutzscheibe und alle Teile des Gehäuses mussten aufwendig und mehrfach behandelt werden, bis auch die letzten Nikotinschichten beseitigt waren.
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(Nikotinbeseitigung)
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Nachdem dann alle Anbau- und Zierteile gereinigt und poliert waren, fand alles wieder an seinen Platz.
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Das Gehäuse ist nach Reinigung und Politur wieder durchaus wohnzimmertauglich.

Was als nächstes folgt, ist der Einbau aller Röhren und der erste Probelauf. Anschließend wird bestimmt ein fachmännischer Abgleich von Nöten sein.
Sollte alles klappen, werden noch die zerfallenen und digital rekonstruierten Papierschildchen von Tuner, Ablenkeinheit, Bildröhre und Gehäuse wieder an die angestammten Plätze zurückkehren.

Es bleibt also noch viel zu tun...



 
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