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Aw: unbekanntes Elmug-Radio [Beitrag #11586 ist eine Antwort auf Beitrag #11531] Di., 25 Juli 2017 00:17 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
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Folgende, für mich schlüssige Informationen, habe ich von Olaf Freiberg zu dem Gerät erhalten:
Zitat:
Das Radio hat mit Elmug nichts zu tun.
Es ist ein Einzelstück, Eigenbau von Bastler, aufgrund Auftrag, oder Kleinstserie von Radioladen, aus allen möglichen Teilen zusammengebaut, zwischen 1953- 58, würde ich schätzen.
DDR- Kondis Datum um 1953, wie zu sehen.
Typisch: Die Keramik- Filter Ezs0101d von Hescho, nebst dem ZF- Sperrkreis EZs0116 und Keramik- SpulensatzEZs0114, Grundlage vieler Eigenbauten- die wurden in Geräten der "Walter Funk- Werke" (WFW) verwendet, nachdem der Inhaber bei den DDR- Größen in Ungnade fiel, wurde wahrscheinlich das Material verscherbelt.
Hochwertige Teile sind es allemal.

Ich hatte einst Schul- Russisch... was da auf der Rückwand steht, ist kein Russisch, wie der BEsitzer schon feststellte, sondern Deutsch in kyrillischen Zeichen.
Da steht "Aus" mit deutschen und kyrillischen Schriftzeichen... Quatsch mit Soße. Korrekt: "wuikl" (natürlich in kyrillen Zeichen)- Ausschalter = wuikljutschenja. (Eigentlich "abschließen", da steckt auch "kljutsch" = Schlüssel mit drin).
Bei Tonabnehmer steht "Adapter", das wurde sogar noch durchgehen.
Unter "Sprache" steht dasselbe in russischen Schriftzeichen... total Müll. Russisch wäre "jasuik" richtig.
"Erde" auch mit kyrillischen Zeichen. Russisch korrekt wäre "sasemlenia", von Erde = semlja.
"Antenne" ebenfalls nur mit kyrillischen Zeichen "transkribiert", russisch korrekt "antenna".

Die Rückwand ist natürlich nicht vom Elmug "Alfa", viel zu groß.

Für Russen gebaut... privat ja, industriell... wohl kaum.
Ein Betrieb würde wohl die korrekten Wörter nachschlaghen, und auf die Rückwand drucken lassen.

Könnte sein, daß jemand seinen Eigenbau als "teures Elmug- Radio" an Russische Soldaten verschachern wollte.
...Und die ihn lachend zurückschickten.
Wie geschrieben- es sind -bis auf das gleichlautende "Adapter" überhaupt keine russischen Wörter.

Aber: Die pseudorussischen Beschriftungen, das Viereck mit Name und Typenbezeichnung... in guter Siebdruck- Qualität...
...Eine bemerkenswerte Fälschung.

Optisch hat das Chassis Ähnlichkeiten mit anderen Eigenbauten. Auch typisch: Buchsenleisten geschraubt- industriell sind Buchsen meist genietet. Das Chassis könnte vorgefertig sein- eckige Durchbrüche.
Die Skale vom Telefunken "Zeesen", ich nehme an, die Skalenhalterung auch, die Halterung sieht professionell aus.
Die Verdrahtung ist nicht schlecht gemacht, sieht m. E. aber ebenfalls nach Eigenbau aus.
Trafo und Lautsprecher m. E. von einem anderem Gerät.

Für mich... eine gut ausgeführte, aber außergewöhnliche, -und unbedingt erhaltenswerte- Bastlerarbeit.
Ich würde wetten, daß es Galaxis- weit kein zweites Exemplar gibt.

Ich würde gern Kontakt mit dem Besitzer aufnehmen, und das Gerät in eins meiner Spezialthemen (meine "Specials") aufnehmen:
http://edi.bplaced.net/?Edi%60s_Specials___Special%3A_Anfang _50er%2C_DDR-_Umbau%2FEigenbau-Superhets

Mit freundl. Grüßen
Olaf Freiberg (Edi)


Viele Grüße

Dirk


Dirk Becker / Anode
 
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