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Aw: Restauration - Reparatur - verbastelt ? [Beitrag #1666 ist eine Antwort auf Beitrag #1637] So., 13 Januar 2013 18:50 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Anonymous
Ein weiterer Terminus Technikus: Betriebsklar in Originalschaltung.
Damit wird wenigstens die Schaltungstechnik zum Kulturgut.

Als ich losgelegt habe, war das Zeux Sperrmüll. Die Stereoanlage der Eltern war Heiligtum, das eigene Geld war gerade für ein mäßiges Kofferradio 'draufgegangen. Es ging schon irgendwie um die Funktion. Das sollte laufen, und zwar besser, als ein billiges japanisches Kofferradio der frühen 1970er Jahre. Unbedingt wollte ich 2 gleiche als "Aktivbox" für Stereo.

Irgendwann kam das erste Vorkriegsradio. Waren meine Stücke (damals) runde 20 Jahre alt, war dieses knapp 40. UKW war auch nicht. Nee, das sollte möglichst original getreu bleiben. Also, Ich kaufte mir bei einem Spezialisten eine neue EL 11, und bekam für teuer Geld eine EL 84 auf Zwischensockel. Ööh, das hätte ich auch selbst hingekriegt.

Was ist Anlaß, was ist Ziel ? Das Holz vom Gehäuse hat nachgedunkelt. Was ist böse dabei ? Möbelschreiner finden das edel. Und wenn das Radio von A bis Z mit "ewigen" Kunststoffkondensatoren nachbestückt ist, so hat man zumindest damit keinen Ärger mehr. Wenn es gut gemacht ist. Was, bitte, soll daran "schlecht" sein ?

Es ist irgendwie so eine typisch Deutsche Sitte. Man verzichtet, ja leidet, weil's Radio nicht mehr geht, und weil es im Gedenken an den verstorbenen Mann der Urgroßtante nicht mehr verändert werden soll. Wie viel an Lebensfreude hätte das Stück der alten Frau gebracht, hätte es tadellos funktioniert. Das Erste, was ich mit dem Erbstück von Tante Gertrud gemacht habe, war, das Radio von A bis Z zu überholen. Ja, wir rümpfen die Nase, das ist ja ein Ausdruck von Armut, dieses alte Zeux auch noch zu reparieren, man hat ja und kann sich schließlich Neu kaufen ... und das Alte trotzdem aufbewahren ? Oder vielleicht doch auch mal wegwerfen ? Wie locker sind da z.B. die Amerikaner 'drauf. Die streichen einen alten Caddillac in Hot-Pink an, und prompt gibt's einen Hitparadensong voller Lebensfreude dazu. Auch 1959er Nordmende Elektras habe ich bei Amerikanern schon in professioneller Einbrennlackierung in Hot-Pink gesehen.

"vom Fachmann generalüberholt, funktioniert in Originalschaltung tadellos (oder: ausführliche Reparaturdokumentation anbei), keine Teerkondensatoren mehr 'drin, Interessenten können das Gerät während der Laufzeit der Auktion gerne in Augenschein nehmen" - die teure Reparatur wird man in aller Regel nicht mehr ganz herausbekommen, aber einen Verlust zu einem defekten Originalzustand wird man nicht machen.

Noch drastischer kommt es, wenn man das Gerät in einem Ladengeschäft, etwa bei einem Trödler, vorführen kann. Besonders die vorzüglich klingenden Geräte der ehemaligen Premiumserien gewinnen aus guter Vorführung unsagbar an Wert. Ich erinnere mich an ein frühes Saba Stereo Radio, das für 60,- seit mehr als einem halben Jahr im Regal stand. Was damit ist ? keiner weiß es. Sollen wir es ausprobieren ? Vielleicht ist es kaputt & billig ? Keiner wollte das olle Ding. Ich war mit dem Verkäufer befreundet, er ein gelernter Lackierer. Ich spendierte der Sache etwas technische Aufarbeitung und bat den Verkäufer, nochmal mit Politur 'drüber, und das Gerät ganz einfach für Hintergrundmusik gut sichtbar im Laden laufen zu lassen, Es dauerte noch keine 3 Tage, und das Gerät war für 250,- über die Theke gegangen. Das waren 60,- für jeden von uns, und von den verbleibenden 70,- sind wir nochmal zusammen ausgegangen.

Die Schelte kommt, wenn's teuer war, und nicht einwandfrei geht. Die Restauration ist nicht gelungen, die Politur ist zu dunkel, das Verdrahtungsbild ist nicht mehr original, als Reparatur geht's auch nicht durch, es geht ja nicht mal so richtig, wofür also zahlen, bei diesem verbastelten alten Kram ? Was, alte Teile sind neu befüllt ? Da will sich doch bloß jemand 'rausreden, weil man nicht sieht, daß was 'dran gemacht wurde. also neee....

 
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