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Aw: Meersburg Automatik 9 [Beitrag #13402 ist eine Antwort auf Beitrag #13391] Mi., 02 Januar 2019 16:31 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Getter
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Registriert: Juli 2012
Ort: In Hör-Reichweite der au...
Stop !
Aufgrund knapper Zeit schalte ich mich hier nur ganz kurz einmal ein, ich erachte es aber für nötig.

Einen Selengleichrichter niemals alleine durch Siliziumdioden ersetzen! Die Spannung wäre anschließend erheblich zu hoch.
Ein zusätzlicher Widerstand ist dann nötig, entweder in Reihe mit dem Pluspol des Gleichrichters oder auf der Wechselspannungsseite. Der genaue Wert dieses Widerstandes ist rechnerisch nur sehr aufwendig zu bestimmen, da er von vielen Faktoren abhängt, beispielsweise auch von den Eigenschaften des Netztransformators, die nicht bekannt sind. Man kann ihn also zunächst nur abschätzen. Beginnen würde ich hier probeweise mit einem Wert von etwa 150 Ohm. Dessen Belastbarkeit muss wesentlich höher liegen, als von vielen Leuten angenommen wird, bei einem reinen Gleichstrom oder Effektivwert eines Wechselstromes von 125 mA käme man bei 150 Ohm auf eine Belastung von 2,34 Watt, Aber diese Rechnung wäre falsch !
Warum sie falsch wäre, das ließe sich unter einer Anwendung einer hinreichenden Menge von Mathematik gut darlegen, aber darauf verzichte ich hier, nicht nur aus Zeitgründen. Man glaube es mir einfach und wähle einen Widerstand mit einer Belastbarkeit von beispielsweise 7 Watt. Der genaue Widerstandswert lässt sich am einfachsten und am besten experimentell ermitteln, nachdem das Gerät tatsächlich vollständig instand gesetzt ist. Man stellt dann den Netzspannungswähler auf die aktuell tatsächlich vorhandene Netzspannung ein und wählt den Widerstand so, dass sich möglichst genau diejenigen Anodenspannungen einstellen, welche auch im Schaltbild angegeben sind.

Zweitens :
Niemals sollte man ausgebaute, gebrauchte Selengleichrichter kaufen, sofern diese nicht vom Anbieter glaubwürdig und fachgerecht geprüft wurden - Es sei denn, sie sind so sehr preisgünstig, dass man das Risiko gerne akzeptiert. Bei einem Euro pro Stück aus der Wühlkiste eines Funkmarkt-Anbieters kann man nicht viel falsch machen, aber bei € 15 das Stück plus Versandkosten finde ich es, höflich gesagt, unseriös vom Anbieter, keine weiteren Angaben zum Zustand zu machen.
Hinzu kommt noch, dass wir hier eigentlich im Forum sowieso keine Links zu aktiven Angeboten bei ebay mögen, egal ob es sich um Kleinanzeigen oder Auktionen handelt. Ich habe daher den Link oben unlesbar gemacht.
Diese alten Selengleichrichter sind, sofern sie aus Rundfunk-Geräten stammen und daher sehr viele Betriebsstunden hinter sich gebracht haben, sehr oft zu hochohmig. Die meisten, gebraucht angebotenen Selengleichrichter stammen naturgemäß aus Rundfunkgeräten. Die Anodenspannung ist dann zu klein, selbst wenn das Gerät ansonsten völlig in Ordnung gebracht wurde. Auch solche Gleichrichter müssen natürlich ersetzt werden. Dieser Fehler ist noch viel häufiger anzutreffen, als kurzgeschlossene Selengleichrichter.
Auf Wunsch kann ich eine seriöse Quelle für unbenutzte, originale Selen-Flachgleichrichter nennen (gewerblicher Händler) Das mache ich aber nicht hier öffentlich im Forum.
Grüße aus HH !
 
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