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Aw: Alte Röhren aufbacken [Beitrag #2486 ist eine Antwort auf Beitrag #2246] Do., 21 März 2013 12:42 Zum vorherigen Beitrag gehen
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Hallo Michael,

eventuelle Gasreste in lang gelagerten Röhren sind nicht im den Bereichen zwischen den Elektroden (im Vakuum möchte ich hier nicht schreiben Razz ), sondern gebunden in den Metallen, aus denen die Elektroden bestehen. Speziell bei besonders hoch evakuierten Röhren ist es üblich, während dem Pumpen die Eletroden gut zu erhitzen. Dadurch werden Wasserdampf- und Gasreste freigesetzt (und abgepumpt). Typische Röhren dieser Art sind Photomultiplier und Wanderfeldröhren. Beide dürfen kein Ionenrauschen haben. Erst nach dem Ausglühen und Abschmelzen wird der Getter aktiviert.

Das reine Erhitzen des Getters erhöht zwar seine Aktivität weil chemische Prozesse bei höheren Temperaturen schneller ablaufen. In sehr langer Lagerzeit spielt das keine Rolle solange der Getter silbrig bleibt. Aber das Gas kommt nicht an den Getterstoff, wenn es im Metall gebunden ist.

Bleibt noch die Frage, wieso löst sich das Gas besser aus den Drähten und Blechen, wenn es erhitzt wird? Erhitzen bedeutet eine höhere Atom- und Molekularbewegung. Die Gasreste werden so sozusagen losgerüttelt. Wird die Röhre kontinuerlich betrieben, geschieht das von selbst und der Getter kümmert sich um den Rest.

Gruß, Hans-Thomas
 
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