Das GFGF-Forum
Das Forum der GFGF für Freunde der Funkgeschichte

Startseite » Röhrenradios und andere alte Empfänger » Radios » Philips Schaltung - UKW Tuner & Endstufe ECL86 (Schaltungserläuterung zu Details )
Aw: Philips Schaltung - UKW Tuner & Endstufe ECL86 [Beitrag #16035 ist eine Antwort auf Beitrag #16030] Do., 13 Mai 2021 11:56 Zum vorherigen Beitrag gehenZum vorherigen Beitrag gehen
Hörer ist gerade offline  Hörer
Beiträge: 215
Registriert: August 2014
Ort: Frankfurt am Main
Hallo 'Tele- Vision',

der UKW- Tuner hat meines Erachtens eine "dauernd arbeitende" AFC. Das untenliegende Variometer ist die Oszillatorstufe, die mit der Gleichspannung des Ratiodetektors nachgestimmt wird. Die Schaltung dürfte so bemessen sein, dass, wenn man sich manuell abgestimmt einem Sender nähert, die ansteigende Ratiospannung den Empfänger selbsttätig in die korrekte Abstimmung hineinzieht. Es bleibt allerdings die Frage, ob das in beiden Fällen richtig funktioniert, nämlich von welcher Seite man sich dem Sender nähert, da müsste ein symmetrischer Diskriminator eingebaut sein, dessen Richtspannung ein Maß dafür ist, ob die BA102 aufwärts oder abwärts nachstimmen muss. Beim Einstellen der Sender müsste zu fühlen sein, dass die Sender "einrasten".
Die AFC ist normalerweise abschaltbar, wenn man einen schwachen Sender neben einem starken hören will, da die AFC sonst immer in den starken Sender hineinzieht. Es bleibt die Frage, warum das gerade bei einem solchen Standardradio so umgesetzt ist, es ist wegen seiner vermutlich mäßigen Trennschärfe wohl eher zum störungsfreien Empfang stärkerer Sender gedacht. Die "Zwangs- AFC" gab es auch in einigen Kofferradios der 60er Jahre.

Der untere Wicklungsteil des Ausgangsübertragers ist eine "Brummkompensation". Er wird vom Anodenstrom der anderen Röhren des Empfangsteils und wohl auch dem g2- Strom der Endröhre durchflossen. Der magnetische Fluss des 100 Hz- Anteils des Anodenstroms wird im Eisenkern dadurch verringert und damit auch das im Lautsprecher hörbare Restbrummen. Bei TA- Betrieb müssen die HF- Röhren in Betrieb bleiben, damit die Brummkompenstion weiterhin funktioniert. Diese Schaltung ist seit Anfang der 50er Jahre bei fast allen Herstellern verwendet worden.

Ungewöhnlich ist der Kathodenwiderstand der ECL86 mit nur 68 Ohm. Normalerweise findet man hier Werte von 150 - 180 Ohm. Bei einem solch kleinen Widerstand ist die Gittervorspannung sehr niedrig und die Röhre würde gewaltig Strom ziehen. Wenn das Radio nur ca. 180V Anodenspannung hätte, würde es passen (Werte vom Paralleltyp PCL86 für kleine Fernsehgeräte, Ausgangsleistung dann ca. 2W).

Mit freundlicen Grüßen


Ronald

 
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Gelesene Nachricht
Vorheriges Thema: Becker Grand Prix kaputt?
Nächstes Thema: Roland Brandt Einröhrenempfänger Type M2
Gehe zum Forum:
  


aktuelle Zeit: So. Apr. 28 02:05:57 CEST 2024