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89 Jahre Sender Leizig / MDR [Beitrag #2534] Do., 28 März 2013 10:58 Zum vorherigen Beitrag gehen
audion
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Ort: Jena

Der zweite deutsche Sender, der Sender Leipzig der MIRAG bzw. des MDR, der zur Zeit noch auf 783 kHz mit 100 kW das Programm des MDR INFO ausstrahlt, wird das Jubiläum "90 Jahre Radio in Deutschland" nicht mehr erleben! Am 1. März 1924 in Betrieb genommen (siehe hier), wird er kurz nach seinem 89. Geburtstag am 30. April 2013 verstummen.
Dieses Schicksal ereilt alle drei noch arbeitenden Mittelwellen-Sender des MDR-INFO: Leipzig-Wiederau 783 kHz, Dresden-Willsdruff 1044 kHz und Reichenbach 1188 kHz.
Vor allem der starke Sender Leipzig Wiederau, der mit 100 kW sendet (sendete), wird vor allem den Liebhabern alter Funktechnik fehlen, denn er war im mitteldeutschen Raum der Sender, der auch noch Detektor-Empfang gestattete. Damit dürfte dieser Sender so langsam in die Rubrik "Historisches" fallen.
Die Alternative für den Sammler: das Heimsenderlein!

Auf meine Anfrage beim MDR erhielt ich folgende Antwort:


Sehr geehrter Herr Eckardt,

Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 20.03.2013 und Ihrem großen Interesse an unserem Programm MDR INFO. Das freut uns sehr.
Korrekt ist, dass die Mittelwellenübertragung von MDR INFO am 30. April 2013 endet.

Zu den Hintergründen möchte ich Ihnen gerne folgendes erläutern:

Der MDR setzt verstärkt auf die digitale Verbreitung seiner Hörfunkprogramme und treibt den Ausbau des Digitalradio-Sendernetzes intensiv voran. Im Zuge dessen konzentriert sich der MDR auf zwei zukunftsfähige terrestrische Hörfunkplattformen: Digitalradio und UKW und beendet die Mittelwellenausstrahlung von MDR INFO. Betroffen sind die Senderstandorte Leipzig-Wiederau 783 kHz, Dresden-Wilsdruff 1044 kHz und Reichenbach/Oberlausitz 1188 kHz.

Damit kommt der MDR der Forderung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) nach, die eine Einstellung der Verbreitung von Hörfunkprogrammen über Lang- und Mittelwelle vorsieht.

Anfang April 2013 greift der nächste Ausbauschritt des Sendernetzes. Folgende Regionen werden dann auch über Digitalradio versorgt sein: Ostsachsen (Sender Löbau), mittleres Erzgebirge (Sender Geyer) und Westthüringen (Sender Inselsberg). Darüber hinaus sind weitere Standorte in Planung, die 2014/2015 in Betrieb gehen sollen.

Bereits im September vergangenen Jahres wurde in Sachsen-Anhalt der Sender Kapaunberg in Betrieb genommen, der seitdem die Landeshauptstadt Magdeburg sowie die umliegende Region mit Schwerpunkt der A2 zwischen Niedersachsen und Brandenburg versorgt.

Von dem Ausbau des Digitalradio-Sendernetzes profitiert neben MDR SPUTNIK insbesondere MDR INFO, das zum Teil nur über ein lückenhaftes UKW-Sendernetz verfügt: Mit dem neuen Digitalradio wird der Empfang des MDR-Nachrichtenradios deutlich verbessert.

Zum Empfang von Digitalradio benötigt man ein DAB+ taugliches Radiogerät. Im Handel sind die Empfänger in allen Varianten und Preisklassen erhältlich. Und die Vielfalt der am Markt verfügbaren Endgeräte nimmt weiter zu. Einen Überblick über die derzeit am Markt erhältlichen Geräte können Sie gerne einsehen unter: www.digitalradio.de.

Die Geräte zeichnen sich unter anderem dank automatischer Sendersuche durch einfache Bedienbarkeit sowie durch bessere Tonqualität und Zusatzdienste aus.

Zusätzlich können Sie Ihr Nachrichtenradio aber auch über Internet, über digitales Kabel und digitalen Satelliten empfangen.

Freundliche Grüße
Madeleine Rüdiger
Assistentin der Programmchefin
MDR INFO
Hörfunkdirektion


Keinen Kommentar möchte ich abgeben, aber Fakt ist, dass der MDR INFO weder auf UKW (FM) noch auf DAB+ flächendeckend im Verbreitungsgebiet des MDR zu empfangen ist. Vor allem im ländlichen Raum wird ein Verlust von Hörern auftreten. In den Ballungsgebieten und größeren Städten gibt es keine Probleme, weder mit FM noch mit DAB+. Aber ob "Max und Lieschen Durchschnittsbürger" bereit sind, sich ein neues Digital-Radio zu kaufen....wo doch der alte Empfänger noch sooo schön "spielte"?? Und dann ist noch fraglich, ob überall im Hause vom Keller bis zum Boden auch Empfang möglich ist!

Wolfgang Eckardt





... und vergessen Sie nicht, die Antenne zu erden!

[Aktualisiert am: Do., 28 März 2013 11:40]

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